Tipps: So wächst das Zimmer mit den Kindern mit
Rosa für Mädchen. Blau für Buben. „Diese Klischees interessieren niemanden mehr“, weiß Nicola Daxberger von den Raumelfen. Seit 2003 richtet sie gemeinsam mit ihrer Schwester Alexandra Schnögass-Mück Kinderzimmer ein. Die Erfahrung hat sie gelehrt, dass es nicht nur auf Farben und Mobiliar ankommt, sondern in erster Linie auf die Bewohner des Raumes. Denn bei Kindern braucht es viel Feingefühl.
Das Wichtigste dabei: Auf die Routine der Kleinen eingehen. „Wann spielen sie im Zimmer, haben sie Probleme beim Einschlafen oder sind sie schüchtern?“ Diese Fragen sind für Daxberger zentral, um ein schönes, funktionierendes – und vor allem gern genutztes Kinderzimmer zu entwerfen. „Wenn den Kindern das Zimmer nicht gefällt, halten sie sich nicht darin auf“, weiß die Raumplanerin. Ein „Pauschal-Konzept“ gibt es also nicht – die Persönlichkeit der Kinder muss individuell berücksichtigt werden.
Farben helfen
„Ist das Kind sehr schüchtern, kann mit Rottönen gearbeitet werden, denn diese Farbe weckt auf. Ohnehin schon unruhige Kinder werden mit Farbtönen wie Blau oder Grün positiv stimuliert“, erklärt sie.
Grau ist als Basisfarbton seit rund fünf Jahren im Trend. „Es gibt so viele verschiedene Grautöne. Außerdem sind sie dezent“, erklärt sie. Akzente werden in Folge mit knalligen Farben gesetzt. „Vorhänge, Bettwäsche und Teppiche können gezielt mit Farbtönen versehen werden und sind einfacher auszutauschen als große Möbelstücke“, erklärt die Kinderzimmer-Expertin. Für Mädchen greifen Eltern derzeit häufig zu einem Fliederton. Bubenzimmer werden in klassischem Denim-Look oder Krokodilgrün akzentuiert.
Eltern bezahlen bis zu 10.000 Euro
Damit sich die Kinder in ihrem Zimmer wohlfühlen, greifen die Eltern tief in die Tasche. 10.000 Euro kostet die durchschnittliche Einrichtung bei den Raumelfen. „Dafür sind die Möbel aus hochwertigen Materialien und aufgrund der ausgeklügelten Funktion wachsen sie mit den Kindern mit“, erklärt Daxberger den Preis.
Von 3 bis 33
Die Kinderzimmer werden ab einem Alter von drei Jahren geplant. „Im Babyzimmer braucht es nicht viel mehr als das Babybett und die Wickelkommode.“ Wenn die Kinder dann ihr eigenes Reich bekommen sollen, rät Daxberger gleich zu einem großen Bett. „Dreijährige können schon in einem Zwei-Meter-Bett liegen. Wenn die Kinder schlecht schlafen, weil ihnen der Raum zu groß ist, kann mit einem Baldachin gearbeitet werden. Das reduziert die Dimensionen“, erklärt sie.
Verschiedene Bettvarianten
Praktisch sei, sich für ein adaptierbares zu entscheiden. „Eine gute Lösung ist, unter dem Bett von Anfang an Stauraum für Spielsachen oder ein Gästebett zu schaffen“, weiß Daxberger. Auch der Schreibtisch kann mitwachsen. „Was vorher ein Spieltisch war, ist im Schulalter ein Rückzugsort für konzentrierte Hausübungen.“
Die Kinderschreibtische von Team7 können Jahre später sogar mit ins Studentenheim einziehen. Das Geheimnis: austauschbare Ersatzteile. „Es kommen unter anderem Kunden, die vor 20 Jahren die Kinderzimmer eingerichtet haben und deren jetzt Kinder ausziehen. Nun wollen sie aus den vorhandenen Möbeln mit den Ergänzungen die Erstwohnung ausstatten“, sagt Jürgen Hinke, Geschäftsführer von Team 7 auf der Gumpendorfer Straße in Wien.
Lebenslange Nachkaufgarantie
Die Möbel werden dem Alter angepasst – sie wachsen mit. Der Grund für dieses einzigartige Konzept: „Ich bin kein Fan der Wegwerfgesellschaft. Ich glaube, dass die meisten Kunden auch langsam davon abkommen und mehr auf nachhaltige Produkte setzen, die in Österreich produziert werden und komplett schadstofffrei sind. Außerdem sieht man sich von Holz nie ab“, sagt er.
Aus einem Gitterbett lässt sich durch die Ersatzteile beispielsweise ein kleines Bett bauen, das später als Sofa verwendet werden kann. Ein Hochbett hingegen kann zu einem Stockbett erweitert werden, wenn eine Familie Zuwachs bekommt. „Oder es wird zu einem normalen Einzelbett“, so der Experte.
Neutrale Grundmöbel
Anders als bei den Raumelfen entscheiden sich viele seiner Kunden demnach für die klassischen Farben für Buben und Mädchen, Blau und Rosa. „Unsere Möbel sind aus Vollholz und dadurch neutral und zeitlos“, sagt er. Kombiniert werden sie vor allem mit dem Naturstoff Filz. Farblich individualisieren lässt sich das Kinderzimmer dann nach dem gleichen Konzept wie bei den Raumelfen: durch schnell auswechselbare Elemente um das Möbelstück herum, wie Vorhang, Teppich oder Wandfarbe.
Möbel nach Maß und Bedürfnis
Die Möbel und Zimmer von Team 7 werden nach Maß und den individuellen Bedürfnissen der Kinder angefertigt. Doch viele Eltern scheuen sich davor, ihnen hochwertige Möbel zu kaufen, weil sie Angst vor Schäden haben. Jürgen Hinke zeigt ihnen daher am liebsten vor Ort, dass diese Angst bei Vollholz unbegründet ist. Denn: Seine Möbelstücke sind nur geölt und gewachst. „Dadurch lässt sich jeder Kratzer und Fleck sowie jede Delle wieder entfernen.“
Und die Kosten?
Im Schnitt bewegt man sich bei den geplanten Zimmern von Team 7 zwischen 4500 und 6500 Euro – je nach Ausstattung und Größe der Möbel und des Zimmers.