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Garten-Pflege im Sommer

Double Delight – ein passender Name für eine optisch ansprechende und zauberhaft duftende Tee-Rose. Der schöne Name nützt dem Blickfang des Barockgartens von Schloss Hof aber nichts, im Juli geht es den Rosen an den Kragen. Damit die Hochstamm-Rose nicht die Façon verliert, muss sie regelmäßig zurückgeschnitten werden, sagt Schlosshof-Gartenleiter Bernhard Rödl. Glücklicherweise blühen bei dieser Sorte nicht alle Blüten gleichzeitig, sodass auch nach dem Rückschnitt noch genug blassrosa bis karmesinrote Blüten übrig bleiben.

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Im Hochsommer ist die Schere – neben Gießkanne und Schlauch – das wichtigste Arbeitsgerät des Gärtners. Zweck der Übung: Ausputzen. Ganz wichtig, denn egal ob Spalierobst oder Rosenschnitt, wer auf Ertrag bzw. Blütenreichtum Wert legt, kommt nicht umhin, selbst Hand anzulegen.

Erste und einzige Einschränkung: Geschnitten wird nicht an heißen Sommertagen und in der prallen Sonne, bei allzu großer Hitze ist der Wasserverlust an den frischen Schnittstellen zu groß, erklärt Bernhard Rödl. Je öfter „herumgeschnippelt“ werde, umso besser, sagt der Experte, denn für die Pflanze, egal ob Rosenstämmchen oder Apfel-Ast, sind die Schnitte Verletzungen, die sie leichter wegsteckt, je geringer der Durchmesser ist, die potenzielle Eintrittsstelle für Sporen und Pilze. „Als Faustregel gilt ein Durchmesser von fünf Zentimetern, den die Pflanzen noch vollständig mit Wundgewebe überwallen können“, sagt Rödl.

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Ein Tipp: Bei Obstbäumen ist der Hauptschnitt im Frühling zu machen. Kurz darauf wachsen sogenannte Wasser-Reiser in die Höhe. Bis etwa Mitte Juni können sie diese Wassertriebe einfach beim Vorbeigehen mit der Hand abreißen.

So viel zu den wichtigsten Grundlagen, nun folgt die Gartenpraxis.

Spalierobst Rödl kürzt mit schnellen Schnitten die auf ein Holzspalier gebundenen Marillenäste ein. Erklärung: „Er macht dann kurze Seitentriebe, anstatt geradeaus weiterzuwachsen. Die kurzen Seitentriebe sind Fruchttriebe. Da sind die Blütenknospen für nächstes Jahr drauf.“

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Sommerblumen Die einjährigen Pflanzen werden mit einem Rückschnitt zum Weiterblühen angeregt. Der Schnitt erhält den Blütenflor über einen längeren Zeitraum. Dafür muss ein Drittel des Blühtriebes weggeschnitten werden. „Damit der Stengel keinen langen Weg nach oben hat und sich an diesen Schnittstellen schön verzweigen kann“, erläutert Gartenleiter Rödl. Bei Stauden lässt man den Rückschnitt besser sein und greift erst zur Schere, wenn die Beete eingewintert werden. Ausnahmen sind etwa Rittersporn und Akelei, hier führt der sogenannte „Remontierschnitt“ (Totalrückschnitt bis ca. 5 cm über den Boden) zu einem zweiten, allerdings schwächeren Flor im Herbst.

Rosen Polyantha-Rosen (vielblütige Rosen von buschigem Wuchs) danken den Rückschnitt, ganz so wie Sommerblumen, mit frischen Blüten. Bei Heckenrosen, die nur im Frühjahr blühen, macht man den Rückschnitt als „Blüh-Anregung“ für den Herbst. Die Herbstblüte fällt aber immer geringer aus als die Frühjahrsblüte.

Wilde Alternative

Sie können auch alles anders machen. Wer sagt denn, das man die größten Äpfel, Birnen und Zwetschken braucht, wenn man stattdessen einen schattigen Wildobst-Baum haben kann – bei fast 40 C, wie an diesem Wochenende prognostiziert, ein sympathischer Gedanke. Wer nicht nur an sich selbst, sondern auch an die Bienen denkt, pflanzt spätblühende Bäume wie Edelkastanien. Vögel schätzen Holler, Eberesche, Dirndlstrauch und Berberitze, Schwarze Maulbeeren sind für Hühner ein Genuss. Nur so als ökologische Anregung.KURIER.at/videoBernhard Rödl schneidet Schloss Hof-Rosen und Spalierobst.

Der geübte Gärtner erledigt den Rückschnitt bei seinem täglichen Spaziergang durch den eigenen Garten. Als Anfänger muss man sich in Kursen und Büchern einige prinzipielle Fertigkeiten aneignen. Dazu zählt etwa, dass Rosen im Winter auf drei oder fünf Augen zurückgeschnitten werden, und wie diese Auge ausschauen, nämlich wie kleine rote oder grüne Ausbuchtungen. Technisch läuft das folgendermaßen ab: Man sucht sich ein kräftiges nach außen stehendes Auge aus und schneidet ca. 0,5 cm darüber mit schräger Schnittführung. Tut man das nicht, wächst die Rose einfach weiter und verliert an Blühkraft.

Zum Grundwissen zählt auch, welche Schere man am besten benutzt. Von Ambossscheren wird abgeraten, weil dadurch die Pflanzenteile gequetscht werden, man sollte eine normale Schere mit Ober- und Untermesser nehmen. Solche Gartenscheren machen saubere glatte Schnitte. Schnitte, bei denen die Pflanzenstängel ausfransen, hinterlassen eine Verletzungsstelle, die zehn Mal größer ist als bei normalen Scheren. Das erhöht die Gefahr,dass Schädlinge eindringen. Die Triebe trocknen oft bis unter das gewählte Rosenauge aus. Und dann muss man erst recht wieder nachschneiden.