Das Wiener Büro Baar-Baarenfels renovierte das Palais Rasumofsky. Dafür wurden sie beim „World Architecture Festival“ in Singapur ausgezeichnet.
Österreichische Baukunst im internationalen Vergleich: Beim „World Architecture Festival Award 2013“ konkurrierte das Team rund um Johannes Baar-Baarenfels mit hunderten Planern aus aller Welt. Und konnte sich mit dem Umbau des 200 Jahre alten Palais Rasumofsky in Wien-Landstraße behaupten. Als einzige heimische Vertreter wurden sie auf die Shortlist gewählt und holten in der Kategorie „Neu und Alt“ den begehrten Preis „Bau des Jahres“.Die Auszeichnung zählt zu den prestigeträchtigsten Awards der Branche und wird bei der weltweit größten Architekturveranstaltung, dem „World Architecture Festival“ (WAF), vergeben.
Unter den Teilnehmern sind alljährlich zahlreiche renommierte Büros. Auch heuer reichten internationale Größen wie Zaha Hadid aus London, Miralles Tagliabue aus Spanien oder das französische Atelier Arcau ihre Entwürfe ein. Anfang Oktober wurden in Singapur die Gewinner aus insgesamt 17 Sparten präsentiert, wobei in der Kategorie „Sanierung und Umbau“ das Wiener Büro überzeugte. Die Renovierung des 1806 für den russischen Diplomaten und Kunstsammler Fürst Andrei Kirillowitsch Rasumofsky errichteten Palais zeichnete die Jury als „kühnes Design-Konzept und pointierten Umbau“ aus. Bei den 2010 begonnen Arbeiten wurde einerseits die Originalsubstanz des Hauptpalais in Zusammenarbeit mit dem Denkmalamtbehutsam renoviert. Das Dachgeschoß und das Stiegenhaus des Gartenpalais wurden hingegen gänzlich erneuert.
In der oberen Etage ist für den Besitzer eine Wohnung entstanden – ein Luxus-Apartment, das von Terrassen umgeben ist und über raumhohe, vertikale Verglasungen verfügt. Als Sonnenschutz dient eine neu entwickelte Dachkonstruktion mit Aluminiumlamellen. Sie gibt die ursprüngliche Dachform wieder, spendet Schatten und inszeniert zugleich den Blick nach draußen. Eine private, sechs Meter hohe Kunstgalerie, bestehend aus zwei größeren Räumen, erstreckt sich im Erdgeschoß. Verbunden sind die Bereiche durch eine neue Ebene, die zwischen zwei freistehende Betonscheiben eingefügt und über eine neu angelegte, organisch geformte Betontreppe erreichbar ist.
Der von Baar-Baarenfels gewählte Mix zeigt: Auch für ein 200 Jahre altes Bau-Juwel, das unter Denkmalschutz steht, lässt sich eine architektonisch interessante und zeitgemäße Lösung finden.
Das Büro wurde 1991 von Johannes Baar-Baarenfels gegründet und verfügt über ein breites Portfolio. Der Planer realisierte bereits Einfamilien- und Reihenhäuser, Büros, Restaurants, Coffeeshops oder Modegeschäfte. Für den Sportalm-Flagship-Store in der Wiener Brandstätte war Baar-Baarnfels bereits im Jahr 2010 in der Kategorie „Shopping“ für den World Architecture Festival Award in Barcelona nominiert. Ziel des Büros ist es, international gebaute High-End-Architektur zu entwerfen. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt im Entwickeln innovativer, zum Teil patentierter Konstruktionen.