Objekt der Woche: Modulare Botanik
Von Claudia Elmer
Von oben betrachtet erinnern sie an löchrigen Schweizer Käse: Die Oberfläche von „Nuage“ ist durch acht runde Einschnitte gegliedert, die zugleich die Außenform bilden. Das ermöglicht unkomplizierte Blumenarrangements – einzelne Äste, Gräser oder Blumen können in die Röhren gesteckt werden und ergeben im Nu ein stimmiges Gesamtbild. Dank der wellenförmigen Außenkanten können die Vasen sowohl einzeln präsentiert oder in Gruppen beliebig aneinandergereiht werden.
Der Entwurf stammt von Ronan und Erwan Bouroullec, zwei Brüder, die ein international tätiges Design-Studio mit Sitz in Paris betreiben. Die Idee dazu nahm schon vor vielen Jahren ihren Anfang: Bereits im Jahr 2002 entwickelten sie den Raumteiler „Cloud“ als weiße Kunststoffwolke, der sich in Höhe und Breite beliebig erweitern ließ. Das Thema Modularität ließ sie nicht mehr los und interpretierten es in ihren späteren Entwürfen immer wieder neu. Mit „Nuage“ kehrten sie zu ihrem Originalentwurf zurück: Sie verkleinerten das Profil von „Cloud“ und brachten es per Aluminiumdruckguss in drei unterschiedliche Längen. Seit Kurzem ist die von Vitra produzierte Vase auch in Porzellan erhältlich (ab € 89,–). Sie unterscheidet sich nicht nur hinsichtlich des Materials von den eloxierten Metall-Modellen, sondern sind auch um einige Zentimeter niedriger als die farbigen Aluminium-Pendants. www.vitra.at