Eierlegender Gemüsegarten
Von Claudia Elmer
Anbau von Salat und Rüben, Hühnerhaltung oder Sammeln von Regenwasser – jeder soll sich selbst versorgen und seinen täglichen Bedarf an Nahrungsmitteln stillen können. Städter besitzen allerdings nur selten einen Garten oder einen Kleintierstall. Das belgische Designbüro Studio Segers hat sich dieser Problematik angenommen und nach einer Lösung gesucht, um "City Farming" auch in urbanen Regionen wahr zu machen. Das Ergebnis: Ein Mini-Bauernhof zum Selberbauen, der Landwirtschaft und Viehzucht selbst auf kleinen Flächen ermöglicht.
In seiner Ästhetik erinnert die Selbstversorgereinheit an die archetypische Form des Hauses. Die schlichte Form fügt sich problemlos in bestehende Stadtgärten und Dachterrassen ein. Bei der Wahl der Materialien wurden ökologische Gesichtspunkte berücksichtigt. Dach und Wände bestehen aus Thermo-Kiefer aus heimischen Wäldern, als konstruktive Unterstützung dient Sperrholz mit Epoxy.
Das Projekt orientiert sich nicht nur an der Autarkie des Einzelnen. Es folgt auch sozialen und ökonomischen Aspekten. "Daily Needs" eignet sich für private Terrassen, öffentliche Plätze oder für soziale Einrichtungen wie Seniorenresidenzen, Reha-Zentren oder Kindergärten und fördert die Aktivität im Freien. Es rückt die Möglichkeit zur lokalen Produktion in den Vordergrund und regt dazu an, mit seinen Mitmenschen in Kontakt zu treten.
Für das ökologische Konzept und das gelungene Design von "Daily Needs" hat die Bürogemeinschaft den Ovam Eco Design Award Pro 2013 gewonnen. Das Starter-Set befindet sich derzeit noch in Produktion und soll demnächst erhältlich sein.