EXPO 2012: Pavillon am Ozean
Von Claudia Elmer
Der zentrale Themenpavillon ist das wichtigste Gebäude der Weltausstellung in Süd-Korea. Er ist 36 Millionen Euro teuer und 6900 Quadratmeter groß. Geplant wurde er von soma, einem vierköpfigen Architektenteam aus Österreich, das davor weder ein Projekt gebaut, noch ein Büro oder eine Webseite hatte. Trotzdem konnten Stefan Rutzinger und Kristina Schinegger die südkoreanischen Bauherren überzeugen.
Wettbewerb
Im Wettbewerb gegen 135 internationale Einreichungen haben sie den Zuschlag für den Bau des Expo-Pavillons in Yeosu erhalten, der diesen Freitag eröffnet wurde. Den Entwurf haben die Absolventen der Universität für angewandte Kunst zum Thema Meer – "The Living Ocean and Coast" – eingereicht. Für eine vorgelagerte Insel der Hafenstadt ist ein geschwungener Bau mit Aussichtsterrassen und Dachgärten entstanden. Kegelförmige Betonteile wirken vom Meer her wie eine abgeschliffene Felsformation.
Am Festland ist der Pavillon mit einer kinetischen Fassade verkleidet. Sie ist mittels beweglicher Lamellen veränderbar und erinnert an einen riesigen, gestrandeten Fisch. Tagsüber regulieren sie den Lichteinfall im Foyer und in den Ausstellungsräumen. Außen erzeugt das versetzte Öffnen und Schließen eine wellenartige Bewegung auf der Oberfläche.
Nach Sonnenuntergang ziehen LEDs die Aufmerksamkeit auf sich – und zwar nicht nur während der Weltausstellung: Der Expo-Fisch soll danach zum Wahrzeichen für Einheimische und zur Attraktion für Touristen werden.