Design der Woche: Lampe in Insektenoptik
Von Julia Beirer
Die Gottesanbeterin. So nennen Antiquitätenhändler die Lampe, die eigentlich den sperrigen Namen „n°15.110 - Phasme M“ trägt. Der Name ist aber nicht die einzig Besonderheit der Leuchte. Bis heute weiß niemand, wer genau hinter dem Design aus den 1950er-Jahren steckt. Nur so viel: Zwischen 1924 und 1984 führte G. Rispal ein Möbelgeschäft in Paris. In den 1950er-Jahren lancierte er eine Leuchten-Kollektion unter dem Namen „Formes Nouvelles“. Darunter auch die Gottesanbeterin. Zugeschrieben wurde das Design einem gewissen Jean Rispal.
Designer unbekannt
Heute ist bekannt, dass von Rispal angestellte Designer für die Entwürfe verantwortlich waren. Namen wurden nie genannt. Die Modelle konnten auf Kundenwunsch angepasst und Lampenschirme in geschliffenen oder milchigem Glas und verschiedenen Holzarten gefertigt werden. Das behielt auch Douglas Mont bei.
Neue Formen
Der Leuchtendesigner sammelt seit vielen Jahren Rispal-Lampen. Sein Wunsch: „Die Kreationen des goldenen Jahrzehnts des französischen Designs hochleben zu lassen.“ Und das tat er auch. Ohne die Pläne der Original-Kollektion, dafür mit viel Leidenschaft zum Handwerk formte er die „Formes Nouvelles“ tatsächlich neu. Seit 2018 wird die Gottesanbeterin aus Esche, Walnuss und Eichenholz gefertigt. Erhältlich ab € 980. www.rispal.com