Blumen-Dekors für zu Hause
Wie sieht es bei Ihnen in der Abstellkammer, im Keller oder auf dem Dachboden aus? Hat sich da einiges angesammelt? Schauen Sie die Sachen doch wieder einmal durch. Möglicherweise liegt hier viel alter Trödel herum, den Sie im Handumdrehen zur wundervollen Zimmerdekoration umfunktionieren könnten. Man muss nur wissen, wie.
Eine, die das garantiert tut, ist die erfahrene Gastgeberin und Buchautorin Stephanie von Pfuel. Die bayrische Gräfin hat Erfahrung im Gestalten von Esstischen und Festräumen und lässt bereits zum zweiten Mal eine interessierte Leserschaft an ihren zahlreichen, zum Großteil sehr einfach und mit geringen Mitteln umzusetzenden Ideen teilhaben.
Unkompliziert, aber effektvoll
Im aktuellen Bildband Decorations at Home (teNeues Verlag) zeigt die diplomierte Forstingenieurin, wie man mit unkomplizierten Zutaten effektvolle Accessoires kreiert – für Esstische, Fenstersimse, Durchgänge, Gartenplätze und vieles mehr. Ihr Credo: Wer es sich zu Hause schön machen will, braucht keine Batterie an exklusiven Vasen und muss nicht jedes Mal mit großem Portemonnaie bei einem angesagten Blumenhändler vorstellig werden. Es geht auch einfacher – mit Dingen, die man ohnehin zur Hand hat. "Die schönsten Dekorationen basieren auf dem zeitlosen Charme der ganz alltäglichen Dinge", betont von Pfuel.
Einzelne Gläser, alte Kerzenleuchter, Porzellanschüsseln und Ähnliches sind zum Beispiel ideale Gefäße für Pflanzenarrangements aller Art. Wer am Land wohnt, braucht nur vor die Türe zu gehen, um für den nötigen Inhalt zu sorgen – die Natur schenkt das ganze Jahr über die unterschiedlichsten Zweige im Übermaß.
Gemüse-Chic
Auch Gemüse kann sehr chic wirken. Ein hellgrüner Salatkopf, die berühmten, weil besonders attraktiven Artischocken, Apfel, Trauben, ja sogar Karotten lassen sich gut als Augenweide einsetzen. Stephanie von Pfuel empfiehlt, einen kugelförmigen Steckschwamm mit Salatblättern als Unterlage zu drapieren und darauf Holzstäbchen, auf denen Stücke von Ananas, Wassermelonen und Erdbeeren aufgereiht wurden, zu stecken. "Man kann viele andere Obstsorten oder auch Gemüse verwenden, um immer wieder neue Sträuße zu binden. Das beste ist: Diese Dekorationen sind bis auf den Untergrund essbar und eine vorzügliche Nachspeise."
Einfach und effektvoll ist die folgende Methode: Nüsse, Mandarinen, Trauben und Birnen werden mit Gold- oder Silberlack angesprüht und auf eine schöne Schale gelegt – fertig ist die festliche Tischdekoration.
Aufregend bis dramatisch
Auch Kerzenleuchter können aufregende bis dramatische Akzente setzen – je nachdem, wie man sie verziert. Dazu muss man übrigens nicht immer frische Blumen bei der Hand haben. Auch ausgeblasene Eier, Federn oder Christbaumkugeln aus dem Fundus wirken auf dem Leuchter drapiert besonders schön.
"Seit es Computer gibt, werden kaum mehr Schreibmaschinen hergestellt. Dem Kerzenständer aber konnte das elektrische Licht nichts anhaben", schreibt von Pfuel. "Es gibt sie in jedem Möbelhaus – und auch der Bummel über den Trödelmarkt lohnt sich. Die antiken Stücke kosten heute oft kaum mehr als den Materialpreis." Warum aber will man sein Heim immer wieder neu dekorieren? Ist vieles davon nicht hoffnungsloser Kitsch?
Prominenter Kritiker
Kritiker des permanenten Dranges nach Behübschung werden bei Adolf Loos fündig werden. Der große Architekt der beginnenden Moderne schreibt in seiner berühmten Streitschrift Ornament und Verbrechen: "Mir, und mit mir allen kultivierten Menschen, erhöht das Ornament die Lebensfreude nicht. Wenn ich ein Stück Pfefferkuchen essen will, so wähle ich eines, das ganz glatt ist, und nicht ein Stück, das ein Herz oder ein Wickelkind oder einen Reiter darstellt ...."
Alle, die das nicht so sehen, werden sich auch weiterhin an Blumen und Dekor als Jahreszeiten- und Festboten erfreuen.
Buchtipp
Stephanie von Pfuel
"Decorations at Home"
teNeues , € 19,90
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