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Architektur auf Zeit: Sommerpavillon der Serpentine Art Gallery

Stars Wie Zaha Hadid, Frank Ghery, Jean Nouvel oder das Schweizer Büro Herzog & de Meuron haben bereits einen Pavillon gestaltet. Der Japaner Sou Fujimoto hat im vergangenen Jahr Stahlrohre zu einem filigranen Klettergerüst zusammengebogen und übereinander gestapelt. In diesem Jahr war Smiljan Radic eingeladen, einen temporären Ausstellungsraum für die Serpentine Gallery in London zu entwerfen.

Seit dem Jahr 2000 wird Jahr für Jahr ein neuer Pavillon gebaut. Die Auswahl der Gestalter erfolgt nach dem immer gleichen Prinzip: Eingeladen werden jene Architekten, die als bedeutend angesehen werden, aber noch kein Projekt in Großbritannien realisiert haben.

Von Südamerika nach Österreich

Mit Smiljan Radic holten die Engländer den bisher jüngsten und unbekanntesten Vertreter ins Boot. Zwar gilt der Chilene als einer der bedeutendsten Architekten Südamerikas, er realisierte aber bisher nur Projekte in seiner Heimat – mit wenigen Ausnahmen. Eine davon befindet sich in Österreich – und zwar in Krumbach, einer kleinen Gemeinde im Bregenzerwald in Vorarlberg. Dort hat er schon im vergangenen Jahr im Rahmen des Projekts "BUS:STOP" neben anderen internationalen Vertretern eine Busstation entworfen.

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Sein zweites Projekt in Europa ist der vor Kurzem eröffnete Serpentine-Pavillon – ein ovaler Baukörper aus transluzentem Fiberglas, dessen Wände nachts leuchten. Die Form des Gebäudes bietet Interpretationsspielraum – vom Dinosaurierei bis hin zum Findling. Das Konstrukt liegt punktuell auf riesigen Steinbrocken auf und lässt bei Dämmerung den Eindruck entstehen, als würde es über dem Boden schweben. Bis Mitte Oktober können Besucher ihre eigene Definition finden. Dann wird es wieder abgebaut.
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Der 1965 in Santiago in Chile geborene Smiljan Radic schloss 1989 sein Architekturstudium an der Pontificia Universidad Católica de Chile in Santiago de Chile ab. Seither entwirft er vorwiegend Einfamilienhäuser in seiner Heimat, mit denen er internationale Bekanntheit erlangte. In Europa realisierte er zwei Projekte: Neben dem Serpentine Pavillon gestaltete er 2013 eine Busstation in Krumbach/Vorarlberg.