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Wundermittel Kurkuma: Trinken ohne Kater

Kopfschmerzen, Übelkeit, schlechte Laune – der Kater nach langem Feiern mit Alkoholkonsum kann den Tag danach zu einem leidvollen Erlebnis machen. Ein Getränk aus Japan verspricht Abhilfe: "Ukon no chikara", kurz Ukon, heißt ein süßlicher Trunk des japanischen Lebensmittelherstellers House Foods, der eine Stunde vor dem Feiern zu sich genommen, Nachwirkungen danach verhindern soll. In Japan gibt es Ukon in Flaschen abgefüllt mittlerweile an jeder Straßenecke, auch manche Lokalbesitzer schenken das Getränk aus.

Wörtlich übersetzt heißt der Name "Kraft der Gelbwurz" und meint das Gewürz Kurkuma, das die meisten in unseren Breiten aus der asiatischen Küche kennen. Mit seiner intensiven Farbe sorgt es für das kräftige Gelb der Gewürzmischung Curry. Als Inhaltsstoff in Ukon soll Kurkuma die Funktionsfähigkeit der Leber anregen und damit den Abbau von Alkohol im Körper beschleunigen. Inzwischen gibt es auch eine Variante mit Jonnisbeer-Geschmack sowie eine extrastarke "XXL"-Version mit einer höheren Dosis Kurkuma.

Nachweis fehlt

Wissenschaftliche Belege der Wirkung fehlen bisher. Nur eine Studie der Ukon-Entwickler selbst belegt die Wirkung des Getränkes. Sie zeige, dass die Aufnahme von Alkohol gehemmt wird und Konsumenten langsamer betrunken werden. Außerdem werde der Stoffwechsel angeregt, der Alkohol besser abgebaut. Kurkuma selbst beugt laut Japans Nationalem Institut für Gesundheit und Ernährung tatsächlich dem Kater vor. Studien an Ratten würden belegen, dass die Leberfunktion angeregt wird, wie genau diese Wirkung vonstatten geht, sei aber noch unklar.

Als medizinischer Wirkstoff geht Ukon dennoch nicht durch. Vielmehr gilt es als Nahrungsergänzungsmittel ähnlich sogenannten Funktionswassern, die mit Vitaminen angereichert sind. Internationale Studien belegen allerdings, dass Kurkuma nachweisliche Effekte auf verschiedene Bereiche der Gesundheit hat, etwa auf die Fettverdauung oder den Cholesterinspiegel. Inwiefern das japanische Getränk Ukon Katereffekte reduziert, müssten wissenschaftliche Studien zeigen.