Wissen/Wissenschaft

Vier heimische Universitäten in "Junguni"-Ranking

Vier österreichische Universitäten sind beim am Montag veröffentlichten "Times Higher Education Young University Ranking" auf Plätzen in der erweiterten Spitze gelandet. Beim Vergleich der in den vergangenen 50 Jahren "gegründeten" Einrichtungen platzierten sich die Medizin-Unis Graz, Innsbruck und Wien auf den Plätzen 16, 21 und 22, die Uni Klagenfurt kam auf die Plätze 101-150.

Als "Jungunis" gelten die heimischen Medizin-Unis deshalb, weil sie 2004 aus den schon vor Jahrhunderten gegründeten Universitäten Graz, Innsbruck und Wien ausgegliedert wurden und seither eigenständige Hochschulen sind. Demgegenüber wurde die Uni Klagenfurt tatsächlich erst 1970 als Hochschule für Bildungswissenschaft gegründet, 1975 zur Universität für Bildungswissenschaften und 1993 zur Universität Klagenfurt umgewandelt. Die Medizin-Unis verbesserten ihre Platzierungen gegenüber dem Vorjahr leicht (Graz: 20, Innsbruck: 22, Wien: 23), die Uni Klagenfurt verlor dagegen (Vorjahr: 77, ab Platz 101 wird in 50er-Schritten gereiht).

Die Spitzenplätze

Auch international führen die Ranking-Regeln zu etwas seltsamen Ergebnissen: Die auf Platz drei liegende Universite Paris Sciences & Lettres entstand 2010 aus einer Fusion mehrerer Einrichtungen, die zum Teil noch aus dem Zeitalter der Aufklärung stammen. Und auf Platz 15 findet sich die im 13. Jahrhundert gegründete Pariser Sorbonne - sie fand deshalb Eingang ins Ranking, weil (genau umgekehrt zu den drei Medizin-Unis in Österreich) 2018 eine andere Uni mit ihr fusioniert wurde. Auch andere Hochschulen haben ihr offizielles Gründungsjahr in den vergangenen 50 Jahren, weil sie erst dann aus größeren älteren Einheiten ausgegliedert oder mit wesentlich älteren Hochschulen fusioniert wurden.

Tatsächlich "jung" sind dagegen die beiden Spitzenplätze: Die erstplatzierte Nanyang Technological University in Singapur wurde Anfang der 1980er-Jahre (zunächst als Nanyang Technology Institute) gegründet, die Hong Kong University of Science and Technology (HKUST) auf Platz zwei in den 1990ern. Gerankt wird aufgrund mehrerer Indikatoren in den Bereichen Lehre, Forschung, Zitierungen, Einwerbung von Drittmitteln aus der Wirtschaft und Internationalisierung.