Streng geheim – mit unsichtbarer Tinte
Letzte Woche haben wir euch die Skytale vorgestellt, mit der man Botschaften verschlüsseln kann. Auch diese Woche bleiben wir in der spannenden Welt der Agenten und Agentinnen und du kannst lernen, mit welcher alltäglichen Zutat du geheime Nachrichten schreiben kannst, ohne dass diese von anderen gelesen werden können.
Alles, was du dafür brauchst, findest du in der Regel bereits bei dir zu Hause: einen Becher oder eine Schüssel, ein Blatt Papier, Zitronen, eventuell eine Zitronenpresse, Zahnstocher oder eine Schreibfeder und zuletzt eine Hitzequelle, einen Föhn oder einen Herd beziehungsweise einen Ofen.
Wichtig: Besonders wenn du als Hitzequelle den Herd oder Ofen nutzen willst, lass dir bitte von deinen Eltern oder anderen Erwachsenen dabei helfen!
Wenn du das Material beisammen hast, kann es schon losgehen! Presse zuerst die Zitrone aus. Den Saft gib in den Becher oder die Schüssel. Jetzt kannst du direkt mit dem Saft deine Nachricht schreiben oder auch ein Bild zeichnen. Als Stift dient der Zahnstocher oder eben eine Schreibfeder, auch ein Schaschlikspieß funktioniert gut. Wenn du fertig bist, muss dein „Werk“ trocknen, dabei wird die davor noch leicht sichtbare Schrift „verschwinden“.
Um sie jetzt wieder sichtbar zu machen, muss das Papier vorsichtig erhitzt werden. Dafür kannst du dein Papier einfach mit dem Föhn „anblasen“, so lange, bis deine Zitronentinte wieder sichtbar ist. Im Ofen braucht es dafür eine Temperatur von 200 °C und ca. 20 Minuten „Backzeit“. Aber bitte mach das zusammen mit einem Erwachsenen, um dich nicht zu verletzen, denn gute Agenten und Agentinnen achten immer auch auf ihre eigene Gesundheit! Aber was passiert da eigentlich? Der Zitronensaft schwächt den Zusammenhalt der Zellulose-Teilchen des Papiers. Behandelt man das Papier nun mit Hitze, reagieren diese Teilchen wieder miteinander und sie verfärben sich braun. Vermutlich kennst du einen ähnlichen Prozess aus der Küche: Es ist das Karamellisieren!
Fragen zum Experiment der Woche sende an kurier@sciencepool.org.