Wissen/Wissenschaft

Österreichische Studie untersucht Corona-Infektionen bei Kindern

Auch nach einem Jahr wird über die Rolle von Kindern und Jugendlichen bei der Ausbreitung der Corona-Pandemie diskutiert. Eine neue repräsentative Studie der Medizin-Universität Graz, der AGES und der Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) soll nun ein "umfassenderes und realistischeres Bild" liefern, so ÖGKJ-Studienkoordinator Volker Strenger in einer Aussendung.

Dafür sollen in den nächsten Wochen 5.000 Kinder online zu ihrer Covid-19-Infektion befragt werden.

Für bisherige Studien seien meist Kinder und Jugendliche untersucht worden, die wegen der Schwere ihrer Erkrankung hospitalisiert werden mussten. Die Mehrheit der Kinder zeige aber keine oder nur milde Symptome und komme daher nie ins Krankenhaus. Für die neue Studie sei nun ganz bewusst auch diese Gruppe zur Teilnahme eingeladen worden.

Symptome, Übertragungshäufigkeit

Konkret soll untersucht werden, welche Symptome Kinder und Jugendliche wie häufig entwickeln und wie lange diese anhalten, wie sich die Infektion psychisch auswirkt und wie sehr Kinder durch die Erkrankung selbst und Maßnahmen wie Lockdowns und Schulschließungen belastet sind. Außerdem wird erhoben, wie häufig Übertragungen innerhalb der Familie oder in der Schule beobachtet werden.

"Wir erwarten uns einen zusätzlichen Erkenntnisgewinn hinsichtlich der Transmissibilität des Virus innerhalb der Altersgruppe, Kindern und Jugendlichen, sowie von dieser zu den höheren Altersgruppen", wird Daniela Schmid, Infektionsepidemiologin und Studienkoordinatorin der AGES, zitiert.

Bauchschmerzen und Durchfall

Anders als Erwachsene zeigten Kinder bei Covid-19 neben typischen Symptomen wie Husten, Fieber und Kurzatmigkeit auch untypische wie Bauchschmerzen und Durchfall, während Störungen des Geschmacks- und Geruchssinns oder langanhaltende Symptome ("Long Covid") bisher kaum beschrieben seien, heißt es in der Aussendung. Allerdings komme es in äußerst seltenen Fällen nach einer Sars-CoV-2-Infektion bei Kindern zu einer überschießenden Immunreaktion.

Meist erkranken diese jedoch nur sehr mild oder zeigen gar keine Symptome. Unter den Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie, wie etwa Schulschließungen, würden sie allerdings umso mehr leiden.