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Coronavirus: Gurgellösung könnte für schnelle Diagnose dienen

Pharmazeuten der Universität Halle-Wittenberg haben mit Hilfe der Massenspektrometrie kleinste Mengen des Coronavirus Sars-CoV-2 in einer Gurgellösung nachgewiesen. Daraus könnte einmal ein relativ einfacher Test entstehen. Für ihre Untersuchung verwendeten sie Lösungen, mit denen Patienten gegurgelt hatten, die an Covid-19 erkrankt waren, wie die Universität am Mittwoch mitteilte.

Geringste Mengen reichen schon

Die neue Methode könne künftig als Ergänzung für bisher übliche Tests dienen, hieß es. Sie werde nun weiter verbessert, um als Standard-Diagnostik-Werkzeug zur Verfügung zu stehen. Andrea Sinz und ihre Mitarbeiter entwickelten eine Methode, um nach Bestandteilen von Sars-CoV-2 zu suchen. "Wir messen direkt die Peptide, die von dem Virus stammen, und nicht das genetische Material", erklärt Sinz.

Auch wenn nur wenig Gurgellösung zur Verfügung gestanden habe, hätten die Wissenschafter Bestandteile der Virusproteine gefunden, hieß es. Der Test sei hochspezifisch für das Virus, da die entsprechenden Proteine nur bei Sars-CoV-2 vorkommen.

Diagnose in 15 Minuten

Aktuell könne der Test in circa 15 Minuten durchgeführt werden, so Sinz. Ihre Arbeitsgruppe versuche nun, die Analysezeiten weiter zu verkürzen. Dafür nutze sie zurzeit künstlich hergestellte Virusbestandteile. Ob sich dieser Ansatz tatsächlich für den Nachweis von Sars-CoV-2 eignet, müsse allerdings noch gezeigt werden.

Eine Probenaufbereitung sei dann nicht aufwendig und die Messungen wären auch von nicht spezialisiertem Personal durchführbar. Unmittelbar zur Verfügung stehen wird die neue Diagnosemethode nach Angaben der Universität jedoch noch nicht. Sinz hoffe, dass sie in einigen Monaten für den Einsatz bereit sein werde.

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