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Wie Sie profitieren, wenn Sie anderen helfen

Das wäre einmal ein anderer Neujahrsvorsatz: Mehr anderen Menschen helfen. Bereits kleine Gefälligkeiten – jemandem eine Tür aufhalten, jemanden auf der Straße fragen, ob er Hilfe benötigt, aber auch bei Hausaufgaben helfen – können nämlich die eigene Psyche deutlich entlasten. Das zeigt eine Studie der renommierten School of Medicine der Yale University, USA.

Positive Gefühle geweckt

Aus Laboruntersuchungen wusste man bereits, dass Hilfsbereitschaft positive Gefühle wecken und verstärken kann. Aber in dieser Studie wurde dies zwei Wochen lang anhand ganz konkreter Situationen beobachtet. 77 Erwachsene zwischen 18 und 44 Jahren erhielten jeden Abend einen automatischen Telefonanruf, der sie erinnern sollte, alle Stress-Situationen des Tages genau zu dokumentieren. Gleichzeitig mussten sie alle Gelegenheiten des Tages, die sie für eine gute Tat nützen konnten, aufschreiben. Dann mussten die Studienteilnehmer subjektiv ihr psychisches Wohlbefinden auf einer Skala von 0 bis 100 einschätzen.

Je mehr Hilfsbereitschaft, desto besser

Fazit: Je mehr gute Taten sie auf ihrem "Hilfsbereitschaftskonto" verbuchen konnten, umso positiver beurteilten sie ihre Gefühlslage und ihr gesamtes mentales Wohlbefinden.

Und die hilfsbereiteren Menschen konnten auch insgesamt besser mit Stress-Situationen umgehen. Wer überdurchschnittlich viele gute Taten vollbracht hatte, der berichtete auch über keine oder nur geringe Folgen für seine positive Stimmungslage unter hoher Stressbelastung. "Es war überraschend, wie stark diese Effekte waren", sagt Studienautorin Emily Ansell. Hilfsbereitschaft könne offenbar die negativen Effekte von Stress auf das Wohlbefinden deutlich abpuffern.

"Unsere Untersuchungen zeigen: Wer anderen hilft, der hilft damit auch sich selbst", so Ansell. "Besonders an sehr stressigen Tagen verschlechtert sich unsere Stimmung. Aber wenn wir kleine Sachen für andere machen, dann fühlen wir uns nicht so schlecht."