Wie Sie mit Wasser erfolgreich abnehmen können
Von Ernst Mauritz
Wasser kann’s tatsächlich – beim Halten des Gewichts oder beim Abnehmen helfen. Wer seinen Konsum den Tag über um nur ein bis drei kleine Gläser erhöht, reduziert damit seine täglich aufgenommene Energiemenge um 68 bis 205 Kilokalorien. Der tägliche Zuckerkonsum geht um fünf bis 18 Gramm zurück, die tägliche Cholesterinaufnahme um sieben bis 21 Gramm und auch beim Salzkonsum gibt es deutliche Verminderungen. Das sind die zentralen Eckpunkte einer großen Studie der Universität von Illinois, USA, für die Ernährungsgewohnheiten von mehr als 18.300 Erwachsenen analysiert wurden (erschienen im Journal of Human Nutrition and Dietetics).
Bereits ganz wenig hat Effekte
Bereits eine Steigerung des täglichen Wasserkonsums um nur ein Prozent führte zu knapp neun Kalorien weniger pro Tag. "Zahlreiche Studien beweisen, dass der bewusste Konsum von Wasser zur Vermeidung von Übergewicht beitragen kann", sagt auch der Präsident der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG), Univ.-Prof. Hermann Toplak von der MedUni Graz. "Dies gilt aber nur für Leitungswasser, Mineralwässer und ungesüßte Tees. Die Wahl des ,falschen‘ Getränks gegen den Durst kann das Risiko von Übergewicht sogar erhöhen und eine Diabeteserkrankung begünstigen."
Eine getrunkene Leberkäse-Semmel
Die Mediziner waren vor allem vor zu viel gesüßten Erfrischungsgetränken: "Ein Liter eines Softdrinks hat rund 500 Kalorien, da hat man schon fast eine Leberkäse-Semmel getrunken – ohne satt zu sein", sagt Oberarzt Helmut Brath von der Diabetesambulanz des Gesundheitszentrums Süd der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK). "Die sogenannten Softdrinks sind gar nicht soft, wenn es um unsere Gesundheit geht, sondern höchst gefährlich. Die einzig richtige Assoziation dieser Zuckerbomben mit dem Begriff ,soft‘ ist, dass sie den Körper schnell und stark schwabbelig machen."
Der Organismus von Kindern hat noch einen höheren Wasseranteil (bis zu 70 Prozent) als jener von Erwachsenen (rund 65 Prozent). Brath: "Bei Kindern ist die Gefahr des übermäßigen Softdrink-Konsums besonders hoch. Er führte dazu, dass Übergewicht im Kindesalter zu einem massiven Problem geworden ist. Der Typ-2-Diabetes wurde früher als Altersdiabetes bezeichnet, heute sind aber schon Jugendliche betroffen."
Softdrinks besteuern?
Deshalb sollte mit gesetzlichen Maßnahmen der Konsum von Softdrinks verringert werden, sagen die Spezialisten der Diabetesgesellschaft: So wird in Mexiko seit 2014 auf Süßgetränke eine Steuer eingehoben – im ersten Jahr sind die Verkaufszahlen um sechs Prozent zurückgegangen. Steuern dieser Art könnten zweckgewidmet der Diabetes-Aufklärung zur Verfügung stehen, da die Prävention in diesem Bereich immer wichtiger werde.
Trinktipp der Mediziner für den Alltag: Immer ein Glas Wasser vor und eines zu jeder Mahlzeit – das erste Glas zum Aufstehen und das letzte vor dem Schlafengehen.