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So ungesund können Smoothies sein

Obst- und Gemüsesmoothies als Snack für zwischendurch? Das ist nicht unbedingt so gesund wie es scheint, wie ein aktueller Test der Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) zeigt. In einem Test nahm sie püriertes und vermischtes Obst und Gemüse von 22 Herstellern unter die Lupe. Das Ergebnis: Eine kleine Flasche kann bis zu 20 Stück Würfelzucker enthalten.

Der höchste Zuckergehalt wurde bei offenen Smoothies der Fast-Food-Ketten Burger King und McDonalds nachgewiesen. Mit fast 79 Gramm pro Portion trinken KonsumentInnen zum Fruchtmark auch zusätzlich 20 beigesetzte Stück Würfelzucker mit. Bei beiden Fast Food-Ketten bekamen die Tester kein frisches Obst oder Gemüse zu Gesicht, stattdessen wurden fertige Zutaten vermixt.

Keine Regelung

Aber selbst reine Gemüse-Smoothies sind kein Garant für einen geringen Zuckergehalt. Der grüne Smoothie von Merkur, der aus Kohl, Gurke, Vorgerlsalat und Spinat gemixt wird, beinhaltet noch immer zwölf Stück Würfelzucker.

Hinzu kommt, dass während die Fruchtsaftverordnung in Österreich regelt wie Fruchtsaft, Fruchtsaftkonzentrat und Fruchtnektar zusammengesetzt sein müssen, gibt es hinsichtlich der Zusammensetzung von Smoothies keine gesetzliche Regelung. Der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zufolge besteht ein hochwertiger Smoothie mindestens zur Hälfte aus Mark, Püree oder stückigen Bestandteilen von „echtem“ Obst und/oder Gemüse. Zucker, Zusatzstoffe und auch andere Zusätze sollten nicht enthalten sein.´

Supermarkt-Smoothies

Bei verpackten Smoothies aus dem Supermarkt-Regal sollte man laut AKNÖ genau auf die Zusammensetzung schauen. Eine kleine Flasche der Marke "Spar enjoy" oder ein innocent-Smoothie kann je nach Geschmacksrichtung bis zu zehn Stück Würfelzucker enthalten. Der Inhalt bestimmt auch den Preis. Bei den getesteten Smoothies liegen die Preisunterschiede zwischen 0,36 Euro und 1,14 Euro pro 100 ml.

Der Preis hängt zum Teil von der Zusammensetzung und dem Fruchtanteil ab. "Auch wenn kein Zucker zugesetzt wird, enthalten Smoothies große Mengen an Zucker und sättigen nur kurzfristig. Am gesündesten und günstigsten ist noch immer saisonales Obst und Gemüse", empfiehlt Manfred Neubauer, Konsumentenexperte in der AKNÖ. Er rät, Smoothies nicht einfach "nebenbei" zu konsumieren, sondern sie zumindest als Zwischenmahlzeit zu sehen. Außerdem sollte man sich nicht darauf verlassen, dass die beworbenen Obst- und Gemüsesorten mengenmäßig am häufigsten enthalten sind. Oft ist der Anteil ausgelobter Sorten relativ gering – ein Blick auf die Zutatenliste mit Mengenangaben lohnt sich. Sie gibt Aufschluss darüber, wie viel Mango wirklich im Mango-Smoothie steckt.

Alle Testergebnisse finden Sie unter noe.arbeiterkammer.at/tests.