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So einfach messen Sie Ihr Risiko für einen frühen Tod

Ein Baucherl ist ungesund – das wissen viele. Aber ab wann gilt das? Wissenschafter der amerikanischen Mayo Clinic haben jetzt gezeigt, dass der Taille-Hüft-Quotient Aufschluss darüber geben kann. „Man nimmt ein Maßband und misst Hüft- und Taillenumfang. Braucht man mehr Maßband für die Taille als für die Hüfte, erhöht das das Risiko für einen frühzeitigen Tod“, sagt Studienautor Francisco Lopez-Jimenez.

Dieser Taille-Hüft-Quotient gilt schon länger als alternatives Maß zum BMI (Body Mass Index) und lässt sich auch in einem Verhältnis ausdrücken: Umfang der Taille zu Umfang der Hüfte. Die Hüfte wird dazu an der dicksten Stelle gemessen, die Taille in der Mitte zwischen Beckenkamm und Rippenbogen.

Gutes Verhältnis

Ein „gesundes“ Verhältnis sollte bei Frauen 0,85 bis 1 betragen, bei Männern 0,9 bis 1. Laut Lopez-Jimenez ist jedes Verhältnis größer als 1 zu 1 bedenklich. Der BMI ist laut den Forschern als Maß für ein „gesundes Baucherl“ nicht geeignet. In der Studie zeigte sich, dass Menschen mit einem normalen BMI, aber mit bauchbetontem Übergewicht ein größeres Risiko haben, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben als Übergewichtige mit besser verteiltem Gewicht. Man spricht auch von einer sogenannten "Apfelform" des Körpers.

Mehr dazu: 10 Gründe, warum das Baucherl nicht weniger wird

Der BMI berücksichtigt die Körpergröße und das Gewicht einer Person (Gewicht dividiert durch Körpergröße zum Quadrat), aber nicht ihre Muskelmasse oder ihr Fitnesslevel und hat dadurch seine Grenzen. So ist der BMI etwa bei Kraftsportlern nicht aussagekräftig, da Muskelmasse schwerer wiegt als Fett – ihr BMI also hoch ist, obwohl sie nicht übergewichtig sind.

Sport und Ernährung

Jemand mit hohem BMI aber geringem Taille-Hüft-Quotient hat demnach ein geringes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, obwohl der BMI auf Übergewicht hindeutet. Bei einer Person mit niedrigem BMI aber großem Bauchumfang im Verhältnis zu ihrer Taille ist das Risiko für Gesundheitsprobleme hingegen höher.

Ist dies der Fall, raten die Forscher dazu, die eigene Ernährung zu überdenken und Sport zu machen. „Das erste Fett, das wir verbrennen, wenn wir ein gutes Trainingsprogramm beginnen, ist nämlich Bauchfett“, heißt es in dem Artikel.