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Schuppenflechte: So helfen neue Medikamente

Unerträglicher Juckreiz, Schuppung, Schmerzen: Bis zu drei Prozent der Bevölkerung sind von der chronisch-entzündlichen Hautkrankheit Psoriasis betroffen. Ein großer Teil der Betroffenen erkrankt zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr, einen zweiten Altersgipfel gibt es bei 50- bis 60-Jährigen. Die Schuppenflechte ist aber weit mehr als eine Hautkrankheit: Sie kann den gesamten Körper beeinflussen.

Laut einer Umfrage sind viele Patienten mit dem Erfolg ihrer Behandlung nicht zufrieden – die Versorgung mit innovativen Therapien ist nicht überall gleich gut. "Dabei können wir den Patienten wirklich Zuversicht geben", sagt der Immundermatologe Univ.-Prof. Georg Stingl von der MedUni Wien im Vorfeld des nächsten Gesundheitstalk kommenden Mittwoch (siehe unten). "Uns steht heute eine Sammlung an Medikamenten zur Verfügung, die Schuppenflechte wirksam bekämpfen."

Vor 15 Jahren begann sich die Behandlung der mittelschweren bis schweren Psoriasis entscheidend zu verändern: Neue Medikamente blockieren gezielt krankmachende Botenstoffe des bei Psoriasis überreagierenden Immunsystems: Das Immunsystem wird gedämpft, der Prozess, der zur Entzündung führt, unterbrochen.

"Erscheinungsfrei"

"Sie heißen Biologika, weil es sich um Eiweißkörper handelt, die von Zellen hergestellt werden", erklärt Stingl. "Vor zehn Jahren war es ein Traumziel, wenn wir die Symptome um 75 Prozent reduzieren konnten. Heute sprechen wir von einer Symptomreduktion um 90 oder sogar 100 Prozent."

"Mit den neuen Medikamenten hat sich der Prozentsatz der Patienten, die ,erscheinungsfrei‘ sind, deutlich erhöht", sagt auch die Dermatologin a.o. Univ.-Prof. Elisabeth Riedl von der MedUni Wien. "Bei bis zu 40 Prozent ist das heute möglich, und bei vielen anderen können die Symptome deutlich gelindert werden." Die Unterdrückung der Entzündung habe möglicherweise auch einen positiven Effekt auf Begleiterkrankungen wie etwa Osteoporose oder Herz- Kreislauferkrankungen. "Eine unbehandelte Schuppenflechte hat hingegen auf jeden Fall ein hohes Risiko für zusätzliche Gesundheitsprobleme."

Nebenwirkungen sind selten

Durch die Unterdrückung von Teilen des Immunsystems steigt das Risiko für Infektionen, wie etwa Tuberkulose. Stingl: "Deshalb ist es wichtig, dass die Ärzte, die diese Medikamente verschreiben, gut ausgebildet sind und wissen, worauf sie achten müssen. Dann gibt es in der Regel keine Probleme. Die meisten Patienten vertragen die Medikamente sehr gut, Nebenwirkungen sind äußerst selten."

Die meisten Biologika werden durch Injektionen unter die Haut verabreicht – eingeschulte Patienten können das auch selbst machen. Bei manchen Präparaten reicht eine Injektion pro Monat bzw. sogar nur alle drei Monate. Neu ist auch ein Medikament in Tablettenform (kein Biologikum). Riedl: "Es tut sich sehr viel in der Psoriasistherapie – jedes neue Präparat verbessert insgesamt die Behandlungserfolge."

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Alle Infos zum Gesundheitstalk

Schuppenflechte (Psoriasis) ist das große Thema des Gesundheitstalks am kommenden Mittwoch, 2. 12., 18.30 Uhr. KURIER-Ressortleiterin Gabriele Kuhn diskutiert mit a.o. Univ.-Prof. Elisabeth Riedl (Klinische Abteilung für allgemeine Dermatologie, MedUni Wien / AKH Wien), Univ.-Prof. Georg Stingl (Leiter der Abteilung für Immundermatologie und infektiöse Hautkrankheiten, MedUni Wien / AKH Wien) und Dr. Gerhard Hoch, Stellvertretender Obmann der Selbsthilfe- organisation PSO Austria und selbst Psoriasis-Patient.

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Veranstaltungsort

Van-Swieten-Saal der Medizinischen Universität Wien, Van-Swieten-Gasse 1a, 1090 Wien. Veranstalter sind: KURIER, Medizinische Universität Wien und Novartis. Der Eintritt ist frei. Fragen zu dieser Veranstaltung bitte per eMail direkt an:
gesundheitstalk@kurier.at

Patienteninformation

Umfangreiche Homepage der Informationsplattform PSO Austria:
www.psoriasis-hilfe.at.
Telefon: 0664/731 119 91