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Kantinen weltweit: Das landet am Mittagsteller

Pommes, Pizza und Spaghetti – geht es nach vielen Kindern würden sie wohl hauptsächlich diese Gerichte auf dem Mittagsteller finden. In der Schule haben sie allerdings keinen Einfluss darauf, was in der Kantine auf sie wartet. Dennoch entsprechen die Mahlzeiten nicht immer dem, was tatsächlich gesund ist. Das zeigt eine Fotoserie der amerikanischen Restaurant-Kette Sweetgreen, die selbst auf gesunde, vegetarische Speisen setzt. Die Bilder vergleichen typische Schulmahlzeiten unterschiedlicher Länder. Sie sind sollen exemplarisch einen Eindruck davon geben, wie Schulmahlzeiten weltweit zusammengesetzt sein können. Der KURIER hat die Fotos Univ.-Prof. Jürgen König, Leiter des Departments für Ernährungswissenschaften an der Universität Wien, gezeigt und ihn um eine Einschätzung gebeten.

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Zu viel oder zu wenig?

„Ich war überrascht über die ausgezeichnete Qualität der Speisen und ich wäre froh, wenn unsere Kinder ähnliches Essen bekommen würden. Ich bezweifle allerdings, dass die Tabletts in der Realität so aussehen“, sagt König. Dennoch lässt sich an der Zusammensetzung der Foto-Mahlzeiten einiges für ein gesundes Schulmittagessen ablesen. „Die amerikanische Mahlzeit hat beispielsweise relativ viele Kohlenhydrate. Den Cookie sollte man sich näher ansehen – in der Regel sind solche Kekse sehr fett. Der Gemüseanteil ist relativ gering“, urteilt König. Beim französischen Teller gehen ihm die Kohlenhydrate hingegen ab, das Fleisch sticht heraus. „Ernährungsphysiologisch ist nichts Schlechtes an Fleisch, solange man die Empfehlung einhält, nicht mehr als zwei Mal pro Woche Fleisch- und Fleischprodukte zu essen“, sagt der Ernährungsexperte.

Kohlenhydrate sind im „idealen“ Menü für Schulkinder jedenfalls enthalten. Denn: Das Mittagessen sollte von den insgesamt fünf empfohlenen Mahlzeiten pro Tag rund ein Drittel der Energie liefern. Kohlenhydrate sind in typischen Beilagen wie Nudeln, Reis oder Brot zu finden. Auch Süßes ist ein Kohlenhydrate-Lieferant. „Süßes sollte aber nicht jeden Tag am Speiseplan stehen. Einmal pro Woche eine süße Hauptmahlzeit ist in Ordnung, solange sie durch weitere Speisen wie eine Suppe oder einen Salat ergänzt wird“, rät König.

Gesunder Mix

Obst und Gemüse sind Hauptbestandteil gesunder Schultabletts. Idealerweise als Mix aus rohen und gekochten Anteilen. König: „Ungekocht haben viele Gemüse einen höheren Nährstoffgehalt. Kinder sollen zudem das sensorische Erlebnis von rohem Gemüse kennenlernen. Andere Sorten wiederum sind gekocht besser kaubar und schmecken besser.“

Über das Mittagessen sollte zudem ein Drittel des Tagesbedarfs an Eiweiß aufgenommen werden, etwa über Fleisch, Käse, Hülsenfrüchte und Bohnen sowie Fisch. Der Schule komme hinsichtlich der Ernährung laut Ernährungswissenschaftler König eine Erzieherrolle zu: „Man geht davon aus, dass viele Kinder zuhause eher ungesünder essen. Das Mittagessen soll Kindern durchaus Alternativen aufzeigen. Allerdings kann die Schule nicht die komplette Gesundheitserziehung übernehmen“, betont König. Vielmehr könne sie eine Richtung anbieten. Für die meisten Kantinen mache es beispielsweise kaum Sinn, teuren, qualitativen Fisch anzubieten, wenn die meisten Kinder diesen nicht essen möchten.

Wie sieht es auf Ihrem Mittagsteller in der Kantine aus? Schicken Sie uns ein Foto und eine kurze Beschreibung Ihres Menüs. Univ.-Prof. Jürgen König, Ernährungsexperte an der Universität Wien, bewertet alle veröffentlichten Einsendungen hinsichtlich ihrer Zusammensetzung. Die Fotos werden auf Wunsch anonym veröffentlicht.

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