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Schon eine Minute Sport stärkt die Knochen

Überraschend. Wer keinerlei Sport betreibt, ist oft entmutigt, wenn sie oder er hört: Mindestens 150 Minuten wöchentlich sollten es sein, und mehr ist immer gut. "Wir sind der Frage nachgegangen: Was ist das absolute zeitliche Minimum, wo man einen Effekt von Bewegung sieht?", sagt Victoria Stiles von der Universität von Exeter. Eine Studie (erschienen im International Journal of Epidemiology), die sie gemeinsam mit der Universität von Leicester durchgeführt hat, gibt die Antwort: Das Minimum ist – zumindest bei Frauen – ein bis zwei Minuten am Tag, im Schnitt.

Erhöhte Knochendichte

Stiles und ihre Kollegen werteten zuerst mit den Daten von Sportarmbändern das Aktivitätsniveau von 2500 Frauen aus. Dann machten sie Knochendichtemessungen der Fersenbeine und verglichen die Daten. "Dabei zeigte sich, dass bereits eine Laufdauer von nur ein bis zwei Minuten am Tag gut für die Knochengesundheit ist", so Stiles zum KURIER. Wer dieses Ausmaß erreichte, dessen mineralische Knochendichte war um vier Prozent höher im Vergleich zu Frauen, die körperlich nicht aktiv waren. Bei mehr als zwei Minuten am Tag war die Knochendichte um sechs Prozent höher.

"Wobei wir noch nicht sagen können was besser ist: Diese kurzen Trainingseinheiten zusammenzusammeln oder dann ein oder zwei Mal in der Woche in längeren Einheiten zu trainieren."

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"Vier oder sechs Prozent klingt nicht viel", sagt Stiles. "Aber eine höhere Knochendichte senkt das Risiko für Knochenbrüche."

Nur Spazierengehen oder langsames Laufen in immer gleichmäßigem Tempo zeigte für die Knochen keinen Effekt: "Es ist wichtig, dass diese ein bis zwei Minuten Phasen intensiverer Belastung sind – in unserer Studie war das Laufen in höherem Tempo, so, wie wenn man etwa einem öffentlichen Verkehrsmittel nachläuft."

Gesunde Frauenherzen

"Eine neue Initiative (www.starkesherz.at) will das Bewusstsein für Herzerkrankungen bei Frauen erhöhen. Initiatorinnen sind die SP-Politikerin Gabriele Heinisch-Hosek und die Kardiologin Andrea Podczeck-Schweighofer, Präsidentin der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft. So werden Herzinfarkte bei Frauen oft erst sehr spät erkannt – unter anderem deshalb, weil die Symptome oft viel weniger eindeutig wie bei Männern sind. "Das führt dazu, dass die Gefahr verkannt wird, teilweise kommt es auch zu weniger intensiver Behandlung", so die Kardiologin. Es gebe Studien die zeigten, dass Frauen bei einem akuten Herzinfarkt um eine Stunde später im Herzkatheterlabor behandelt werden als Männer. Mehr Aufklärungsarbeit sei notwendig, um die Sterberaten zu senken.