Rückenmarkdurchtrennung bei Ratten angeblich repariert
Chinesische Wissenschafter von der Harbin Medical University wollen einige Ratten nach Durchtrennung des Rückenmarks durch die gezielte Injektion von Polyäthylenglykol (PEG) in den verletzten Bereich wieder geheilt haben. Eine Studie dazu ist jetzt in der wissenschaftlichen Zeitschrift "CNS Neuroscience & Therapeutics" erschienen.
Die Wissenschafter hatten laut der Zusammenfassung ihrer Studie bei 15 Ratten das Rückenmark durchtrennt und damit eine Lähmung hervorgerufen. Per Zufall erhielten neun der Tiere dann PEG injiziert, fünf hingegen bloß eine Salzlösung. Vier Wochen später hätten sich alle der mit PEG behandelten Tiere wieder bewegen können, keiner der Nager hingegen aus der Kontrollgruppe. Die Nervenstränge des Rückenmarks seien wieder zusammengewachsen. Dies sei der erste derartige Erfolg in einem entsprechenden Tiermodell, schrieben die Wissenschafter.
Allerdings gibt es auch Skeptiker, die in Frage stellen, ob das Rückenmark wirklich komplett durchtrennt wurde.
Einer der Autoren der Studie war der chinesische Hand- und Mikrochirurg Xiaoping Ren (Harbin Medical University). Unter ihnen findet sich auch der Turiner Chirurg Sergio Canavero, der die Technik laut eigenen Angaben gemeinsam mit dem Chinesen für die erste Kopfverpflanzung beim Menschen verwenden will. Dem chinesischen Mikrochirurgen war es 2013 gelungen, einen Mäusekopf zu transplantieren. Einen solchen Eingriff bei einem Menschen hat der italienische Arzt seit 2015 unter anderem in dem österreichischen Magazin Ooom mehrfach angekündigt und damit international Schlagzeilen gemacht. Experten haben sich bisher skeptisch geäußert. Die Schwierigkeiten eines solchen Eingriffs seien enorm.
Ratten: Kleiner Kopf auf einen großen transplantiert