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13 Zeichen für einen nahen Tod

Zu erkennen, dass das Lebensende naht, ist für die behandelnden Ärzte von schwerkranken Patienten wichtig, um Betroffenen und Angehörigen Zeit für den Abschied zu geben. Palliativmediziner der Universität Houston analysierten Merkmale, um den Todeszeitpunkt besser vorherzusagen. Sie untersuchten Krebspatienten im Endstadium mit dem Ziel, den Abschied leichter zu machen.

Insgesamt wurden Daten von 360 Krebspatienten im Durchschnittsalter von 58 Jahren analysiert. Sie wurden auf Palliativstationen in den USA und in Brasilien versorgt. 200 der teilnehmenden Patienten starben auf den Stationen, die übrigen wurden vor ihrem Tod entlassen. Ärzte und Pfleger überprüften bei allen untersuchten Patienten alle zwölf Stunden 62 Zeichen, die laut Literatur auf einen baldigen Tod hindeuten. Bei jenen, die auf der Station starben, wurde anschließend ausgewertet, welche Zeichen in den letzten drei Tagen vor dem Tod erkennbar waren.

Sie identifizierten insgesamt 13 Merkmale, die einen bevorstehenden Tod der Palliativpatienten statistisch signifikant ankündigten.

Die 13 Merkmale:

  • Fehlender Pupillenreflex: Der Pupillenreflex ist die Anpassung der Pupillenweite an verschiedene Lichtverhältnisse. Reagiert die Pupille nicht auf Lichteinfall, spricht man von fehlendem Pupillenreflex.
  • Augenlider können nicht mehr geschlossen werden
  • Blutungen im oberen Verdauungstrakt
  • Schlaffe Nasenlippenfurche: Die sogenannte Nasolabialfalte ist eine Vertiefung, die von den oberen Enden der Nasenflügel zu den Mundwinkeln zieht.
  • Halsüberstreckung
  • Grunzende Laute
  • Schwache Reaktion auf verbale Reize
  • Schwache Reaktion auf visuelle Reize
  • Fehlender Puls der Arteria radialis, auch Speichenarterie genannt: Diese Arterie ist gemeinsam mit der Arteria ulnaris (Ellenarterie) die wichtigste Arterie des Unterarms. An ihr wird üblicherweise am Handgelenk der Puls gemessen.
  • Verminderte Urinproduktion
  • Cheyne-Stokes-Atmung: Dieses Atmungsmuster äußert sich in einer an- und abschwellenden Atmung mit langen Pausen.
  • Atmung mit Unterkieferbewegung
  • Rasselatmung: Gemeint ist geräuschvolles Atmen, das typischerweise in den letzten Stunden oder Tagen von Sterbenden auftritt. Von Betroffenen wird diese Atmung meist nicht als belastend wahrgenommen.

Allerdings weisen die Autoren darauf hin, dass ein Auftreten dieser 13 Zeichen nicht bedeutet, dass die Patienten die nächsten Tage nicht überstehen. Treten diese Zeichen auf, liegt es an den Ärzten, Entscheidungen zu treffen. Sie können den Patienten etwa nachhause entlassen oder Medikamente anpassen.