Finnische Forscher entschlüsselten das Genom des Osterhasen
Er zeichnet sich durch seine langen Ohren und seine bräunliche Farbe aus und ist alljährlich um die Osterzeit ein Diskussionsthema für Hasenkenner. Denn oftmals wird der Osterhase - meist ein Vertreter der Feldhasen - fälschlicherweise als Kaninchen dargestellt. Dabei sind die Unterschiede zwischen den beiden Vertreten der "Hasenartigen", wie sie zoologisch heißen, deutlich sichtbar.
Vor allem die längeren, spitzen Ohren der Feldhasen sind gegenüber dem Kaninchen mit seinen abgerundeten und kürzeren "Löffeln" ein deutliches Unterscheidungsmerkmal. Dazu kommen der schlankere Körperbau von ersterem gegenüber dem gedrungenen Körper der Kaninchen.
Genom eines finnischen Feldhasens erstellt
Wissenschaftlich betrachtet ist die Herkunft des Osterhasen nicht so klar zu definieren. Finnische Forscher veröffentlichten nun rechtzeitig vor Ostern eine Verortung, die zukünftig Vergleiche zulässt. Sie erstellten erstmals ein Referenzgenom eines ostfinnischen Feldhasen. Referenzgenome stellen eine Art Standard für die Genome der Art dar, mit dem alle Genomdaten dieser Art verglichen werden können.
Referenzgenome waren bisher nur für Menschen verfügbar
Traditionell war die Zusammenstellung von Referenzgenomen sehr schwierig, da hierfür umfangreiche Untersuchungen der Chromosomen erforderlich waren. Aus diesem Grund waren sie nur für Menschen und für einige bekannte Modellorganismen verfügbar, die in der Forschung verwendet wurden. Jüngste technologische Fortschritte haben jedoch neue Methoden zur Rekonstruktion von Chromosomenstrukturen und zur Identifizierung ihres Geninhalts ermöglicht. Diese Methoden wurden auch in der aktuellen Forschung verwendet.
Hase hat weniger Gene als ein Mensch
Das Team identifizierte bei dem Hasen aus der Gegend von Liparsi 30.833 Gene, das sind etwas weniger als beim Menschen. Der Feldhase stellt das erste Genom einer finnischen Art in der Initiative European Reference Genome Atlas (ERGA, https://www.erga-biodiversity.eu/) dar, die darauf abzielt, Referenzgenome auch für andere europäische Arten zu generieren.
Das Referenzgenom ermöglicht und erleichtert künftig viele Arten der Forschung mit der jeweiligen Art, da alle DNA-Sequenzdaten der Art durch den Vergleich mit der Referenz schnell identifiziert werden können.