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Öko-Bilanz: Tierische Gewinner und Verlierer im Artenschutz

„Die Klimakrise, Lebensraumzerstörung, Wilderei und immer mehr Plastikmüll in den Ozeanen – all das setzt den Tierarten enorm zu. Wir Menschen vernichten wertvolles Naturkapital“, zieht Karim Ben Romdhane vom WWF Österreich Bilanz: „2018 war kein gutes Jahr für Wildtiere.“ Der aktuelle Living Planet Report der Naturschutzorganisation hält einen Rückgang von durchschnittlich 60 Prozent der vom WWF dokumentierten Tierbestände seit 1970 fest.

Auch die Weltnaturschutzunion IUCN kommt für heuer zu dem Schluss, dass fast 30 Prozent der untersuchten 96.951 Tier- und Pflanzenarten weltweit bedroht sind.

Doch es gibt auch „Funken der Hoffnung“, sagt Ben Romdhane: „Maßnahmen zum Erhalt der Arten funktionieren.“ Und so gibt es nicht nur Verlierer des Jahres, sondern auch Gewinner.

Die Verlierer 2018

„Die Zahl der bedrohten Arten bleibt auf einem schrecklichen Rekordniveau“, heißt es beim WWF. Besonders schlimm steht es um jene Spezies rund um den Nordpol, ihr Lebensraum schrumpft.

Eisbären: Den Räubern bleibt immer weniger Zeit, auf dem Packeis zu jagen. Auch die verstärkte Förderung von Erdgas und Erdöl sowie die Zunahme der Schifffahrt machen dem weißen Giganten zu schaffen.

Tapanuli-Orang-Utan: Von den „Waldmenschen“ gibt es nur noch 800 Tiere. Plantagen, Goldminen und ein geplanter Staudamm bedrohen die erst 2017 entdeckte Art.

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Land- & Wasserschildkröten: Die Hälfte der 356 bekannten Arten ist bedroht. Der Verlust von Lebensraum, der illegale Handel und Fischbeifang stellen große Gefahren für die mehr als 200 Mio. Jahre alten Überlebenskünstler dar.

Mongolische Saiga-Antilope: Anfang 2017 fielen Tausende dieser Steppenbewohner, deren Bestände sich gerade erst erholt hatten, einer Seuche zum Opfer. Nur 3000 berüsselte Huftiere blieben übrig.

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Amazonas-Flussdelfin: Über die Süßwasser-Säugetiere mit dem rosa Bauch war wenig bekannt. Nun gelten sie offiziell als „stark gefährdet“.

Die Gewinner 2018

„Der WWF konnte 2018 einiges erreichen“, freut sich die weltweit tätige Naturschutzorganisation. Erfolgsgeschichten schreiben heuer allen voran Großkatzen, Wale und Berggorillas.

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Tiger: „Tiger mal zwei“ – so nennen die 13 Tigerstaaten in Asien ihr ambitioniertes Ziel, die Zahl der Großkatzen bis 2022 zu verdoppeln. Nepal hat es mit 235 Tieren vier Jahre früher fast geschafft.

Finn- & Grauwal: Der Westpazifische Grauwal kann auf  der Roten Liste  von „vom Aussterben bedroht“ auf „stark gefährdet“ umgestuft werden. Aktuell gibt es 100 bis 150 Tiere. Auch der Finnwal profitiert stark von Fangverboten: 100.000 Exemplare.

Berggorilla: Mit den Menschenaffen rund um die Virunga-Vulkane geht es dank Schutzmaßnahmen bergauf. Der Gesamtbestand liegt nun bei über 1000 Individuen.

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Bienenfresser: Der Zugvogel ist ein „Gewinner aus falschen Gründen“. Er erschließt sich – bedingt durch die Erderwärmung – neue Lebensräume. In Österreich wurden heuer 2000 Brutpaare gezählt.

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Tüpfelbeutelmarder: Das kleine Beuteltier war in Australien verschwunden. Der WWF vermehrte Restbestände aus Tasmanien – mit Erfolg.

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