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Neues Mittel verringert Sterberisiko

„Diese Studienergebnisse sind für die Therapie der Herzschwäche revolutionär.“ So kommentiert der Kardiologe Deddo Mörtl vom LKH St. Pölten Daten zu einem neuen Wirkstoff, die im New England Journal of Medicine veröffentlicht und jetzt auch beim Europäischen Kardiologenkongress in Barcelona vorgestellt wurden:

Die von Novartis entwickelte Substanz LCZ696 senkt das Sterberisiko von Herzschwäche-Patienten als Folge von Herz-Kreislauf-Beschwerden um 20 Prozent, das Risiko für einen Spitalsaufenthalt um 21 Prozent. Und zwar gegenüber einer Vergleichsgruppe, die die bisher bestmögliche Medikamentenkombination erhielt.

„Ebenfalls sensationell ist, dass das gesamte Sterberisiko – also alle Todesursachen zusammengenommen – um immerhin 16 Prozent verringert war“, sagt Mörtl, Leiter der Arbeitsgruppe Herzinsuffizienz (Herzschwäche) in der Österreichischen Gesellschaft für Kardiologie. „Das ist ein Durchbruch für Patienten mit Herzschwäche“, sagte auch einer der Studienautoren, John McMurray (Uni Glasgow). „Wahrscheinlich müssen jetzt einige Lehrbücher umgeschrieben werden“, erklärt Mörtl. „Jeder Student lernt, dass ACE-Hemmer die erste Medikamentengruppe waren, die die Sterblichkeit von Herzschwäche-Patienten reduziert haben, auch die Pumpfunktion des Herzens kann verbessert werden. Und jetzt werden die ACE-Hemmer durch eine neue Substanz ersetzt, die noch besser ist – das hätte sich niemand gedacht.“

Verfügbar ab 2015

Ebenso wie ACE-Hemmer blockiert die neue Substanz für das Herz schädliche Neurohormone. „Zusätzlich aber wird der Abbau von Neurohormonen, die eine positive Wirkung haben, gehemmt. Es wird vermutet, dass das den Unterschied ausmacht.“ Das neue Präparat soll spätestens im vierten Quartal 2015 in Österreich zur Verfügung stehen, „möglicherweise auch schon früher“, so Mörtl.

Die Zahl der Patienten mit Herzschwäche steigt deutlich: Die bessere Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und generell die steigende Lebenserwartung sind zwei Hauptgründe dafür.

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