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Die Grippewelle ist heuer ziemlich hartnäckig

Die Grippewelle dauert heuer sehr lange an. Seit neun Wochen gibt es bereits eine hohe Aktivität von Influenzaviren, und der Rückgang erfolgt nur sehr sehr langsam; Das zeigen die neuesten Daten des Grippemeldedienstes der Stadt Wien (Gesundheitsdienst), die Dienstag veröffentlicht wurden. Demnach gab es auch in der Vorwoche (10. Kalenderwoche) immer noch 13.500 Neuerkrankungen. Seit der sechsten Woche - mit dem Spitzenwert von 14.600 Neuerkrankungen - ist der wöchentliche Rückgang nur sehr gering.

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"Acht bis zwölf Wochen dauert in der Regel das Plateau einer epidemischen Virusaktivität", sagt die Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien zum KURIER. Einschließlich der Vorwoche sind es bis jetzt neun Wochen heuer mit hohen Erkrankungszahlen. "Es ist eine sehr lange Phase heuer, aber noch ist das nicht außergewöhnlich." Allerdings ist in vielen Grippesaisonen diese Plateauphase mit hohen Erkrankungszahlen kürzer.

In einer Aussendung des Diagnostischen Influenza Netzwerkes Österreich Dienstagnachmittag hieß es, dass "die Influenzavirusaktivität weiterhin über dem epidemischen Niveau" liege.

Berücksichtigen muss man auch, dass es bei den vom Gesundheitsdienst der Stadt Wien erhobenenen Daten für jede Woche eine Schwankungsbreite von plus/minus 1500 Erkrankungen gibt. Im Wesentlichen ist deshalb - trotz eines gewissen, leichten Rückgangs der Virusaktivität - die Situation seit dem Spitzenwert vor fünf Wochen praktisch unverändert.

Was sich geändert hat im Vergleich zu Saisonbeginn ist die Verteilung der Virus-Subtypen: Dominierte am Anfang eindeutig ein Influenza-B-Virus, das nicht vom Impfstoff abgedeckt wurde, hat jetzt Influenza A(H1N1)pdm09 nachgezogen und macht mittlerweile 40 Prozent aller Virusnachweise aus, Influenza B nur mehr 55 Prozent. Für Geimpfte ist das eine gute Nachricht: Denn vor diesem A(H1N1)-Virus schützt der Impfstoff grundsätzlich, wenn auch nicht zu 100 Prozent.