Merkmale in DNA-Tests geben Aufschluss über Krebs-Risiko
Im Rahmen der weltweit größten Krebs-Erbgut-Studie wurden mehr als 80 DNA-Veränderungen entdeckt, die Aufschluss über das individuelle Krebsrisiko geben. Für die Collaborative Oncological Gen-environment Study, an der weltweit rund 160 Forschergruppen beteiligt waren, wurde das Erbgut von ca. 100.000 Krebs-Patienten (Brust-, Eierstock und Prostatakrebs) und etwa 100.000 nicht an Krebs erkrankten Menschen untersucht.
Die Wissenschaftler erforschten Single Nucleotide Polymorphisms (SNPs). Diese machen einen Großteil der genetischen Unterschiede zwischen Menschen aus. War ein SNP bei Krebs-Patienten deutlich häufiger vorhanden, gingen die Forscher davon aus, dass er das Tumor-Risiko erhöht. So wurden etwa 49 bisher unbekannte SNPs identifiziert, die das Brustkrebsrisiko erhöhen.
Die Studie soll Ärzten künftig die Möglichkeit geben, das Krebsrisiko eines Menschen lange vor dem Auftreten erster Symptome abzuschätzen. So könnten etwa Vorsorgeuntersuchungen wie die Mammografie nur für Frauen mit erhöhtem Risiko angewandt werden. In Großbritannien müssten 24 Prozent weniger Frauen zum Screening, wobei drei Prozent weniger Krebsfälle entdeckt würden, berichtet das Fachmagazin Nature Genetics.
Allerdings: Genetische Veränderungen finden sich bei jedem Menschen – eine Veränderung bedeutet nicht automatisch, dass jemand erkrankt. Es ist fraglich, ob jeder sein mögliches Risiko wissen und damit leben will.