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"Sind Tattoo-Farben gesundheitsschädlich?"

Ein kleines Blümchen auf der Schulter, verschnörkelte Tribal Art-Motive oder ein unheimlicher Totenkopf am Oberarm – Tätowierungen liegen im Trend, bereits jeder vierte junge Erwachsene trägt eine am Körper.

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Professionelle Tattoo-Studios befolgen meist strikte Hygienerichtlinien, das Risiko für gefährliche Infektionen ist heutzutage weit geringer als noch vor einigen Jahrzehnten. Doch potenzielle Gefahr droht von einer anderen Seite: den Tattoofarben. Die Public Health-Experten des Info-Service-Portals "medizin transparent" an derDonau-Universität Kremshaben die Faktenlage geprüft.

Viele der bunten Mittel enthalten einen Cocktail an teils gesundheitsschädlichen Substanzen und Farbmitteln. Häufig fehlt überhaupt eine Auflistung der Inhaltsstoffe auf den Farbfläschchen.

Obwohl für viele Inhaltsstoffe bekannt ist, dass sie krebserregend sind oder Allergien auslösen können, existieren so gut wie keine Studien zu den langfristigen Gesundheitsfolgen. Die Farbstoffe wurden in erster Linie für den Einsatz als Druckertinten, Pigmente in Lacken oder zum Färben von Plastik entwickelt.

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Problematisch sind knallbunte Tattoofarben. Sie enthalten meist Azofarbstoffe. Etliche davon setzen mit der Zeit krebserregende Spaltprodukte unter der Haut frei. Auslöser ist etwa das UV-Licht der Sonne.
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Schwarze Tätowierfarben enthalten häufig Rußpartikel. Sie sorgen zwar für eine besonders satte Schwarzfärbung der gestochenen Hautareale, beinhalten jedoch polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, von denen einige nachgewiesenermaßen das Krebsrisiko erhöhen.

Andere Farben beinhalten problematische Schwermetalle wie Quecksilber, Chrom, Cadmium, Kobalt oder Nickel. Gerade Nickel ist bekannt dafür, bei vielen Menschen Allergien auszulösen.

Eine Liste mit garantiert ungefährlichen Tattoofarben existiert nicht. Zudem ist häufig unklar, welche Inhaltsstoffe überhaupt sicher sind – untersucht hat das bisher kaum jemand. Eine spezielle Zulassung benötigen Tätowiermittel in Österreich und Deutschland nicht.

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Die EU-Kommission veröffentlicht allerdings eineschwarze Listejener Tattoofarben- in denen bedenkliche Inhaltsstoffe gefunden wurden. Steht eine Farbe nicht auf dieser Liste, ist das jedoch keine Garantie, dass sie sicher ist. Insgesamt ist noch viel Forschung nötig, um das Risiko durch Tätowierfarben einschätzen zu können. Denn einmal unter der Haut – begleiten sie einen ein Leben lang.

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