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"Schützt Selbstbefriedigung vor Prostatakrebs?"

Da wir alle immer älter werden, steigt auch die Zahl der Krebserkrankungen. Jede Möglichkeit, das Risiko für eine Krebserkrankung zu reduzieren, ist eine gute Nachricht– und vielleicht ist Selbstbefriedigung bei Männern tatsächlich eine solche Möglichkeit. Die Public-Health-Experten des Info-Service-Portals "medizin transparent" an der Donau-Universität Krems haben die Faktenlage geprüft.

Zahl der Samenergüsse steigern

Die Idee ist, dass häufige Samenergüsse eventuell das Risiko für Prostatakrebs senken könnten. Es geht also nicht nur um Selbstbefriedigung, sondern um die Zahl der Samenergüsse.

Studienlage ist nicht befriedigend

Vorab: Die Studienlage ist – im Gegensatz zum Thema – nicht befriedigend, nur drei Kohortenstudien sind zu dieser Frage veröffentlicht. Das ist insofern überraschend, weil jede denkbare Möglichkeit, das Risiko für eine Krebserkrankung zu senken, eine willkommene Seltenheit darstellt.

In der größten der drei Studien wurden immerhin 30.000 Männer acht Jahre lang begleitet und regelmäßig über ihr Sexualverhalten befragt. Das Ergebnis ist durchaus spannend:

Häufige Ejakulationen ab 40

Häufige Ejakulationen ab dem vierten Lebensjahrzehnt beziehungsweise über die gesamte Lebensdauer können möglicherweise das Risiko für Prostatakrebs senken.

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Gemeinsam mit zwei kleineren Studien ergeben sich Hinweise darauf, dass mit steigender Ejakulationshäufigkeit das Risiko für Prostatakrebs sinkt. Die Methodik der Studien lässt es leider nicht zu, von einem kausalen Zusammenhang zu sprechen. Die Ergebnisse könnten durch andere, unbekannte Faktoren zustande kommen.

Selbstbefriedigung ist eine einfache und nebenwirkungsarme Methode, die Zahl der Samenergüsse zu steigern. Auch wenn es nicht sicher ist, dass damit das Risiko für Prostatakrebs gesenkt werden kann, gibt es keinen medizinischen Grund, vom Versuch abzuraten.

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