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Kometen trugen wohl zum kohlenstoffbasierten Leben auf der Erde bei

Welche Rolle Kometen für das Leben auf der Erde gespielt haben, war eine der großen Fragen hinter der Rosetta-Mission zum Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko, kurz "Chury". Rosina - das von der Universität Bern beigesteuerte Massenspektrometer an Bord von Rosetta - enthüllte nun, dass Einschläge von Kometen auf die Erde tatsächlich wesentliche Lieferanten von organischem Material waren und so zur Entstehung von kohlenstoffbasiertem Leben beigetragen haben könnten.

Kometenstaub

So spürte Rosina eine im Kometenstaub zuvor verborgene Fülle von verschiedensten organischen Moleküle auf. Das berichten die Forschenden um die Chemikerin Nora Hänni im Fachblatt Nature Communications.

"Wir haben zum Beispiel Naphthalin gefunden, das für den charakteristischen Geruch von Mottenkugeln verantwortlich ist", so Hänni in einer Mitteilung der Universität Bern vom Dienstag. "Auch fanden wir Benzoesäure, ein natürlicher Bestandteil von Weihrauch. Und wir identifizierten Benzaldehyd, das weithin verwendet wird, um Lebensmitteln ein Mandelaroma zu verleihen und viele weitere Moleküle", so die Chemikerin.

Diese komplexen organischen Stoffe würden den Geruch von Chury offenbar noch vielfältiger als bisher angenommen machen, aber auch angenehmer. Zudem identifizierten die Forschenden auch viele Moleküle, die als Zwischenstufen bei der Synthese von Zucker oder Aminosäuren, den Bausteinen des Lebens, gelten.

Die Analysen des Molekül-Cocktails zeigten ebenfalls, dass dessen Zusammensetzung anderen organischen Reservoirs im Sonnensystem wie Saturns Ringregen mehr oder weniger ähneln. Das untermauere das Szenario eines gemeinsamen präsolaren Ursprungs und bestätige, dass "Kometen tatsächlich Material aus der Zeit lange vor der Entstehung unseres Sonnensystems enthalten", sagte Mitautorin und Astrophysiker Susanne Wampfler.