Jeden Tag Stress kann dem Gehirn schaden
Von Ernst Mauritz
Endlich Feierabend, endlich der Arbeitstag vorbei, weil es heute wieder einmal unglaublich stressig war? Solche Tage kennt jeder – aber sie sollten nicht zum Dauerzustand werden.
Kanadische Forscher haben bereits Ergebnisse vorhandener Studien danach ausgewertet, wie sich chronischer Stress, aber auch dauerhafte Angstzustände auf das Gehirn auswirken. Das Ergebnis: "Es gibt einen Zusammenhang zwischen chronischem Stress bzw. dauerhaften Angstzuständen und einer Degeneration bestimmter Hirnregionen bzw. einem Funktionsverlust in diesen Regionen", sagt Linda Mah, eine der Autorinnen.
Doch es gibt für Betroffene auch ein hoffnungsvolles Ergebnis: Solche Beeinträchtigungen der Gehirnfunktion – die sich etwa in der erschwerten Verarbeitung von Emotionen zeigen – können auch wieder rückgängig gemacht werden. Die Behandlung von depressiven Zuständen – gemeinsam mit verstärkter körperlicher Aktivität – regt die Bildung neuer Nervenzellen an, die bereits vorhandene Abbauprozesse im beheben können. "Aber auch Achtsamkeitstraining und Verhaltenstherapie reduzieren nicht nur den Stress, sondern verringern auch das Risiko, dass es zu Störungen der Hirnfunktion kommt", sagt Mah. Jeder sollte versuchen, seinen Stresspegel – so weit wie möglich – zu senken.