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Holunder schützt vor Verkühlung im Flugzeug

Schnupfen, Halsweh, Kopfschmerzen – wer oft fliegt, kennt das Problem: Die trockene Luft und die Klimaanlage in der Kabine reizen die Schleimhäute, es kann zu Erkältungen kommen. Vor allem bei Langstreckenflügen ist das Risiko, sich zu verkühlen, groß. Australische Forscher konnten nun zeigen, dass Holunder vor Verkühlung und grippeähnlichen Symptomen beim Fliegen schützen kann.

Die Beeren des Hollerstrauchs reduzierten in ihrer Studie die Dauer und Schwere von Verkühlungen. Insgesamt wurden 312 Passagiere untersucht, die von Australien aus einen Langstreckenflug nahmen. Sie notierten in einem täglichen Tagebuch vor, während und nach der Reise, ob und welche Symptome einer Verkühlung sie haben und wie lange diese anhielten.

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Ein Teil der Teilnehmer erhielt ein Präparat mit Holunder, der andere Teil ein Placebo. Jene, die das Holunder-Präparat nahmen, waren im Schnitt kürzer verkühlt als jene, die das Placebo schluckten. Auch die Symptome waren bei der Holler-Gruppe geringer ausgeprägt.

Die in der Studie verwendeten Kapseln enthielten 300 mg eines Holunder-Extrakts. Dieses zeigte sich bereits in früheren Untersuchungen effektiv gegen Bakterien, die Atemwegserkrankungen auslösen, sowie gegen das Influenza-Virus.

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Hausmittel gegen Fieber

Schon der griechische Arzt Hippokrates empfahl Holunder in der Antike als Heilpflanze. Im 18. Jahrhundert galten die Beeren als Mittel gegen Fieber und Atemwegsinfekte. Auch heute wird Holunder traditionell als Hausmittel bei Fieber, Schnupfen und Husten eingesetzt, etwa als Tee oder Aufguss. Wissenschaftliche Nachweise dieser Wirkung fehlten bisher, auch wenn manche Studien darauf hinweisen, dass Erkältungen mithilfe von Holunder rascher abwirken. Das zeigte auch die aktuelle australische Untersuchung.

Holunderbeeren sind reich an Vitaminen, insbesondere der B-Gruppe, aber auch der Vitamine A und C. Außerdem enthalten sie Mineralstoffe wie Kalium (303 mg je 100 g) und Kalzium (37 mg je 100 g) und Eisen (1,6 mg je 100 Gramm). Auch die weißen Blüten des Hollers sind zum Verzehr geeignet. Sie blühen ab Mitte Mai auf und enthalten ebenfalls wirksame Inhaltsstoffe.

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Ätherische Öle

Sowohl Frucht als auch Blüte enthalten ätherische Öle und Pflanzenstoffe, die Vitamine sind vor allem in den Holunderbeeren enthalten. Sie können in Österreich ab etwa Mitte August bis Ende September geerntet werden. Holunder ist kalorienarm: 100 Gramm der reinen Beeren kommen auf 54 Kalorien. In verarbeiteten Hollerprodukten wie Sirup, Marmelade und Kompott ist allerdings meist sehr viel Zucker enthalten. Vor dem Verzehr müssen die Beeren des Schwarzen Holunder unbedingt erhitzt werden. Roh und vor allem in unreifem Zustand enthalten sie das Gift Sambunigrin, welches zu Krämpfen, Brechreiz und Verdauungsstörungen führen kann. Erst beim Erhitzen über 80 Grad Celsius wird die Substanz unschädlich gemacht.