Helfen Eiweißdrinks gegen Muskelschwäche im Alter?
Von Ingrid Teufl
Es ist eine normale Alterserscheinung: in fortgeschrittenen Jahren beginnt der Körper Muskelmasse abzubauen. Das geschieht nicht bei allen Menschen gleich stark. Manchmal ist der Verlust an Muskelkraft allerdings so groß, dass viele alltägliche Tätigkeiten schwerfallen.
So einfache Dinge wie von einem Sessel aufstehen werden mühsamer, Stiegen steigen geht nur mehr langsam und selbst kräftig zugreifen gelingt nur schlecht. Zudem stürzen Betroffene häufiger und haben somit ein erhöhtes Risiko, sich zu verletzen. Bereits im Alter von 65 ist eine von zehn Personen betroffen, ab 80 bereits jede zweite.
Abhilfe schaffen sollen verschiedene Pulver oder Fertigdrinks, die Eiweiße und deren Bestandteile, Aminosäuren, enthalten. Sie stehen in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen in Supermarkt- und Drogeriemarkt-Regalen zur Verfügung. Die Public Health-Experten des Info-Service-Portals "medizin transparent" und der Donau-Universität Krems haben die Faktenlage zum Thema geprüft.
Widersprüchliche Ergebnisse
Dass die alleinige Einnahme solcher Produkte die verlorene Muskelkraft jedoch zurückbringt, ist alles andere als belegt. Studien dazu liefern bestenfalls widersprüchliche Ergebnisse. Auch mögliche Nebenwirkungen der eiweißreichen Mittel sind nicht erforscht. Was hingegen helfen kann, ist regelmäßiges Krafttraining – dessen positive Wirkung ist gut abgesichert.
Denkbar wäre, dass die Eiweißdrinks die Wirkung von regelmäßigen Sportübungen zusätzlich verbessern könnten. Doch auch das ist nur eine Theorie, die kaum untersucht ist. Behauptungen, solche Nahrungsergänzungsmittel könnten betagten Betroffenen wieder zu mehr Selbständigkeit im Alltag verhelfen, sind somit aus der Luft gegriffen.
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