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Hände-Training gegen hohen Blutdruck

Medikamente, Gewichtsabnahme, Bewegung, Rauchstopp, weniger Alkohol, weniger Salz: Das sind bewährte Methoden zur Reduktion des Blutdrucks. Was es noch gibt, haben US-Experten untersucht. Sie werteten die Daten von 1000 Studien aus:

Isometrische Übungen mit speziellen Handgreifern, die 30 bis 40 Sekunden zusammengedrückt werden, zeigten zum Erstaunen der Experten nach vier Wochen einen Rückgang sowohl des ersten als auch zweiten Blutdruckwertes um je zehn Prozent. Krafttraining generell und auch Aerobic wirkten ebenfalls blutdrucksenkend.

In einem geringeren Ausmaß waren auch Biofeedback und transzendentale Meditation wirksam.

Drei bis vier Mal in der Woche je 15 Minuten spezielle Atemübungen hatten ebenfalls einen positiven Effekt.

„Handgriff-Training ist Krafttraining für die Unterarme“, sagt Sportmediziner Univ.-Prof. Paul Haber. „Aber ich bezweifle, dass dieses alleine ausreicht und eine Wirkung auf den ganzen Körper hat.“ Selektives Handgriff-Training empfehle er nicht : „Man sollte es auf jeden Fall mit Hanteln kombinieren. Damit werden mehr Muskelgruppen trainiert.“

Gerade bei erhöhtem Blutdruck seien auch dynamische Übungen (also beim Handgriff-Training Hände Auf und Zu) besser als ein längeres Zusammendrücken des Greifers: „Letzteres erhöht während der Übung den Blutdruck stärker.“

Haber führte eine Studie mit älteren Menschen durch: Eine Gruppe absolvierte ein Ausdauertraining auf dem Fahrrad-Ergometer, die andere ein Krafttraining zum Aufbau von Muskelmasse. In beiden Gruppen konnte der Blutdruck in einem vergleichbaren Ausmaß – 10 bis 15 mmHg – gesenkt werden.

„Am wirkungsvollsten ist die Kombination von Kraft und Ausdauer“, sagt Haber. „Damit kann man nicht nur den Blutdruck senken sondern generell sein Risiko, in den kommenden Jahren zu sterben, um 60 bis 70 Prozent reduzieren.“

Die Vermehrung von Muskelmasse habe sehr positive Auswirkungen, betont Haber: Mehr Muskelmasse bilde mehr Substanzen, die Entzündungsprozesse hemmen können – und chronische Entzündungen sind an der Entstehung vieler Krankheiten beteiligt.

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