So nehmen Sie clever und unkompliziert ab
Von Ute Brühl
Die Feiertage haben ihre Spuren hinterlassen: Die Hüften sind runder, das Bäuchlein wölbt sich über die Hose. Wer stark übergewichtig ist, muss sich auf einen langen Weg zum Normalgewicht einstellen. "Schnell geht nix", sagt Beck und warnt vor Crash-Diäten: "Wer sehr schnell abnimmt, ist oft am Ende sogar noch dicker. Denn er senkt seinen Grundumsatz, der Körper braucht weniger Energie und sobald er wieder normal isst, setzt er besonders viel Speck an." Fürs Abnehmen braucht es also Ausdauer und Kraft: "Wer gerade beruflich oder privat Stress hat, sollte die Diät nach hinten verschieben und in der Zwischenzeit gesund essen. Eine andere Möglichkeit: darauf achten, dass man auf fünf Portionen Obst und Gemüse kommt", rät Beck.
Mit Hausverstand
Das bestätigt Ernährungsexpertin Gabriele Brigitte Scheucher, die das Buch "Abnehmen mit Hausverstand" veröffentlicht hat. Ihr Credo: "Abnehmen fängt im Kopf an. Nur wer wirklich will, schafft es. Dazu muss er Prioritäten setzen." Die erste Frage, die sich der Diäthungrige stellen muss: "Wie kann ich meine Essgewohnheiten so ändern, dass ich auf Dauer damit gut leben kann?" Wer sich zu viel vornimmt, wird scheitern. Von speziellen Diäten wie der "Ananas-Diät" oder der "Atkins-Diät" rät sie ab. Wer abnehmen will, sollte die Kilos mit folgenden einfachen Strategien reduzieren:
Im Frühjahr beginnen: Jeder kennt das: Ist es draußen kalt, hat der Körper Lust auf Kalorien. Ein natürlicher Instinkt, wie Chronobiologen wissen. Sie raten deshalb dazu, erst im Frühjahr mit einer Diät zu beginnen.
Protokoll führen: Wann haben Sie etwas gegessen? Wie viel haben Sie sich bewegt? Was zeigt die Waage an? Wer genau Buch führt, kann sich nicht selbst beschummeln. "Schreiben Sie nicht "Kaffee und zwei Käsebrote", sondern "1/4 l Kaffee mit Vollmilch, 2 Scheiben Vollkornbrot (1 cm dick) und 4 Scheiben Emmentaler."
Sagen Sie "Nein" Eine Kollegin bietet Süßes an, beim Geschäftsessen wird festlich aufgedeckt – schon aus Höflichkeit greifen die meisten zu. Achtung: Das sind die heimlichen Dickmacher. Nur wer "Nein" sagt, nimmt ab.
Genießen Sie! Was man gerne isst, ist Gewöhnungssache. Allerdings kann man seinen Geschmackssinn auf "Gesundes" wie Obst und Gemüse trainieren. Und: Wahre Genießer sind schon mit einem Stück Schoko happy.
Richtige Lebensmittel: Je weniger verarbeitet, desto besser. Bio-Huhn statt konventioneller Pute, selbst gekocht statt Fertigprodukt. Generell gilt: Je schneller der Blutzuckerspiegel nach dem Essen steigt, desto schlechter. Deshalb ist Trockenobst eine gesunde Alternative bei Appetit auf Süßes; Linsen und Bohnen sind besser als Nudeln. Beim Fett gilt: Es sollte 30 Prozent des täglichen Kalorienbedarfs ausmachen. Ein Viertel davon sollten gesättigte, die Hälfte einfach ungesättigte und ein Viertel mehrfach ungesättigte Fettsäuren ausmachen. Also: Mehr Pflanzenöl, weniger Butter.
Nie ohne Frühstück: Das ist ein Muss. Auch abends und mittags sollte etwas gegessen werden. Aufpassen am Abend: Das Glas Bier und die Chips wirken doppelt, weil man sie quasi mit ins Bett nimmt.
Bewegung und Schlaf: Wer Sport macht, steigert seinen Grundumsatz. Heißt: Man verbraucht mehr Kalorien, auch wenn man sich gerade nicht bewegt. Zudem baut man Stress ab. Die wichtigste Regenerationsquelle ist Schlaf – wer ständig übermüdet ist, wird krank – und nimmt zu.