Wissen/Gesundheit

Was es mit der neuen Virus-Mutation aus Indien auf sich hat

Das SARS-CoV-2-Virus bleibt weiterhin aktiv - und entwickelt weiterhin neue Varianten. Nun erregt die neue Variante B.1.617, erstmals in Indien nachgewiesen, Aufsehen. Es scheint sich auszubreiten, denn laut Medienberichten wurden es erstmals auch in Großbritannien in 77 Fällen nachgewiesen. Andreas Bergthaler vom Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ist Immunologe und Experte für die Corona-Mutationen. Er erklärt die Fakten zur neuen Mutation.

Wurde diese Variante schon anderswo in Europa gefunden?

B.1.617 wurde bisher v.a. in Indien. Neben weiteren Fällen in Singapur, Neuseeland oder auch Australien, wurde diese Variante auch schon in in 133 Fällen im Vereinigten Königreich sowie in einigen wenigen Einzelfällen in Irland, Belgien, Deutschland, Italien, Spanien und der Schweiz gefunden (Quelle: outbreak.info).

Und speziell in Österreich?

In Österreich haben wir diese Variante bisher nicht detektiert.

Welche Merkmale hat diese Variante? Sie besitzt anscheinend die Mutation E484G - das klingt sehr ähnlich zur bereits bekannten Mutation E484K - was hat es damit auf sich?

Diese Variante hat eine ganze Reihe an charakteristischen Mutationen, darunter auch E484Q im Spikeprotein. Das betrifft dieselbe Position wie bei der schon bekannten Fluchtmutation E484K, jedoch führt diese Mutation zur Aminosäure Glutamin (Q) statt Lysin (K). Ich nehme an, daß Untersuchungen laufen, inwiefern E484Q ähnliche Effekte auf das Immunsystem hat wie E484K.

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