Jeder Achte leidet nach einer Schönheits-OP unter chronischen Schmerzen
Wer schön sein will, muss leiden – dieses Sprichwort trifft auf einen großen Teil jener zu, die sich einer Schönheitsoperation unterziehen, wie eine neue Studie der Universität Oslo, Norwegen, zeigt. Befragt wurden rund 1.700 norwegische Erwachsene. Erhoben wurde, ob sie sich einem kosmetischen chirurgischen Eingriff unterzogen hatten, ob sie chronische postoperative Schmerzen hatten und ob sie eine Behandlung in Anspruch genommen hatten für diese Schmerzen.
Das Ergebnis: Zehn Prozent der Befragten gaben an, sich einer Schönheits-OP unterzogen zu haben. Davon war jeder Vierte zwischen 18 und 29 Jahre alt. Drei von vier waren weiblich. Die häufigsten Eingriffe waren Brustvergrößerung, Gesichtschirurgie und Brustverkleinerung.
Großer Teil litt länger als drei Monate unter Schmerzen
Jeder Achte berichtete von chronischen postoperativen Schmerzen. Diese wurden definiert als Schmerzen, die länger als drei Monate anhalten. Bei Männern traten derartige Beschwerden etwa fünfmal häufiger auf als bei Frauen.
Zwei Drittel derjenigen, die Schmerzen hatten, waren zwischen 18 und 29 Jahre alt, die anderen Altersgruppen waren deutlich seltener betroffen. Drei von vier Betroffenen suchten eine Behandlung auf. Laut den Studienautoren deutet das darauf hin, dass die Auswirkungen der Schmerzen für die Betroffenen belastend waren.
"Angesichts der zunehmenden Akzeptanz und Beliebtheit kosmetischer Chirurgie ist es für Patienten von entscheidender Bedeutung, über mögliche Komplikationen gut informiert zu sein", wird Sophia Engel, Hauptautorin der Studie, in einer Aussendung zitiert. "Darüber hinaus sollte sich die Öffentlichkeit der Auswirkungen bewusst sein, die chronische Schmerzen nach Schönheitsoperationen auf das Gesundheits- und Sozialsystem haben."
Die Studie wurde im Scandinavian Journal of Pain veröffentlicht und kann hier nachgelesen werden.