Wissen/Gesundheit

Robert-Koch-Institut: "B.1.1.7 führt auch zu schwereren Krankheitsverläufen"

"Was uns beim RKI Sorgen macht, sind die Auswirkungen der Varianten des Virus“, sagte Lothar Wieler am Freitag bei der Bundespressekonferenz in Berlin. "Sars-Cov-2 ist gefährlicher geworden." Der Reproduktionswert bei der britischen Mutation sei 0,5 Punkte höher - es handle sich also um einen großen Unterschied. "Die Varianten haben dem Virus einen Boost gegeben."

"Erste Hinweise"

Das Problem sei nicht mehr nur das deutlich erhöhte Ansteckungsrisiko: "Es gibt erste Hinweise, dass B.1.1.7 vermehrt auch zu schwereren Krankheitsverläufen führt."

Vor Kurzem hatte auch der britische Premierminister Boris Johnson bezüglich der neuen Virus-Variante gewarnt, dass diese tödlicher sein könne. Ob sie auch schwerere Verläufe und höhere Sterberaten verursacht, stehe aber noch nicht fest, sagte der wissenschaftliche Berater der Johnson-Regierung, Patrick Vallance. Von 1.000 60-Jährigen, die mit der Mutante infiziert sind, sterben derzeit 13 bis 14 – etwa 30 Prozent mehr als bei der Ursprungsvariante.

Ein zu kleiner Unterschied, um fixe Schlüsse zu ziehen, sagte der Infektiologe Heinz Burgmann im KURIER-Gespräch. "Im Laufe der Pandemie kommt es immer wieder zu unterschiedlichen Sterblichkeiten. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle, unter anderem, wie sehr das Gesundheitssystem gerade gefordert ist." Wenn das Virus infektiöser sei und es mehr Erkrankte gebe, seien vermehrte Sterbefälle die Folge. "Das könnte eine mögliche Erklärung sein." Man müsse nun möglichst viele positive Tests auf die Mutation untersuchen.

Der deutsche Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigte während der Bundespressekonferenz an, die Impfverordnung zu ändern. Aufgrund der Zulassung des Wirkstoffs von Astra Zeneca werden die Priorisierungsgruppen zwar beibehalten, jedoch sollen Personen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren bereits ab Februar mit dem neuen Vakzin geimpft werden.

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