Nach Geruchsverlust: Wie Anis, Nelke und Kaffee helfen können
Der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns ist nach wie vor ein häufiges Symptom nach der Infektion mit Covid-19. Für die Betroffenen ist es oftmals eine große Belastung, wenn sie plötzlich nichts mehr schmecken oder Gerüche nicht wahrnehmen können. Eine internationale Experten-Arbeitsgruppe zur klinischen Olfaktorik (Geruchssinn) analysierte nun insgesamt 40 Studien zur Behandlung von Geruchssinnstörungen nach Infektionen wie Covid-19.
Bewusstes Riechen
Als besonders hilfreich erwies sich Riechtraining, auch olfaktorisches Training genannt. Diese Behandlungsmethode umfasst bewusstes Riechen, das beispielsweise jeweils mit vier verschiedenen Aromen zweimal täglich für mindestens 15 Sekunden durchgeführt wird. Mögliche Aromen für dieses Training können Anis, Eukalyptus, Zitrone und Nelke als einzelne Aromen sein. Aber auch gemischte Aromen - beispielsweise von Rose, Eukalyptus, Zitrone und Nelke - mit einem dominanten Geruch kommen zum Einsatz. Trainings wurden auch mit anderen intensiven Aromen wie Zimt, Thymian, Schokolade oder Kaffee durchgeführt.
Verbesserungen
Diese Riechtrainings sorgten für klinisch relevante Verbesserungen des Geruchssinns, fand etwa eine Studie mit 153 Teilnehmern, deren Geruchssinn nach einer Infektion beeinträchtigt war, heraus. Besonders hilfreich waren die Trainings bei Patienten mit Parosomie. Bei diesem Krankheitsbild werden Gerüche verändert wahrgenommen, etwa als ekelerregend bei ursprünglich angenehmen Aromen oder appetitlich bei vorher abstoßenden Gerüchen.
Weitere Behandlungsmethoden sind bisher nicht ausreichend wissenschaftlich abgesichert, so die Experten.