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Michael Jacksons Dance-Move: Talent oder Trick?

In den 80ern und 90ern revolutionierte Michael Jackson die Musikvideoszene: Bis dato waren diese bloß visuelle Darstellungen der Songs, die manchmal sogar von der eigentlichen Musik ablenkten. Doch dann kam der „King of Pop". Seine bereits unglaublichen Songs wurden von Spezialeffekten, professioneller Kameraführung und einer nie dagewesenen Choreographie komplementiert. In anderen Worten: Er produzierte Kurzfilme mit hohem Kostenaufwand, die sowohl seine Musik als auch die Tanzschritte unterstrichen.

Einige seiner bekanntesten Tanzschritte – wie etwa der „Moonwalk“ – schienen den Gesetzen der Erdanziehungskraft zu trotzen. Sie konnten allerdings bereits von anderen nachgemacht werden. Bei einem gewissen Manöver sieht das allerdings anders aus. 1987 führte Jackson in seinem Musikvideo „Smooth Criminal“ etwas vor, das alle in Erstaunen versetzte: Er lehnte sich auf einmal mit gestreckten Beinen ca. 45 Grad nach vorne und stand immer noch auf beiden Füßen. Selbst ausgezeichnete Tänzer mit immenser Körperspannung können allerhöchstens einen Winkel von 25 bis 30 Grad aufrechterhalten.

Kritiker, die das Ganze auf Spezialeffekte reduzierten, waren verblüfft, als Michael Jackson und seine Tänzer den Dance-Move in Live-Konzerten wiederholten. War es also doch kein Trick?

Das wollte eine Gruppe von Neurochirurgen herausfinden, die außerdem Fans von Michael Jackson waren. Sie alle sagen, dass diese Schräghaltung anatomisch gesehen unmöglich ist. Außerdem wollen sie andere Chirurgen vor einer neuen Welle an Verletzungen warnen, die entstehen, weil immer mehr Tänzer Jackson´s Beispiel folgen und neue, teilweise gefährliche Stunts ausprobieren wollen. Ihre Ergebnisse präsentierten die Forscher im Journal of Neurosurgery: Spine.

Mittlerweile ist klar: Das scheinbar Unmögliche gelang aufgrund eines Patents: Zusammen mit anderen Erfindern entwickelte Jackson einen speziellen Schuh, der einen Spalt im Absatz hatte. Auf der Bühne musste bloß zur richtigen Zeit ein kleines metallisches Objekt aus dem Boden ragen, das er geschickt in seinen Schuh einrasten ließ. Das gab ihm die zusätzliche Unterstützung, die er für sein durchdachtes Manöver brauchte.

Allerdings sollte man jetzt nicht denken, dass alles nur eine ausgeklügelte Technik war: Michael Jackson benötigte immer noch die Körperspannung eines Athleten, um diese beeindruckende Schräglage zu erreichen.