Wissen/Gesundheit

Gin-Joghurt: Britischer Arzt sieht Gefahr für öffentliche Gesundheit

"Haben wir nicht ohnehin schon genug Probleme mit alkoholbedingten Gesundheitsproblemen?" Zu diesem Statement ließ sich Nigel Wells, Mediziner und klinischer Direktor des NHS Vale of York CCG, einem staatlich geförderten häuslichen Pflegedienst im britischen York, vor wenigen Tagen hinreißen.

Anlass für seinen Ärger, den er auf Twitter kundtat: Ein Joghurt der Marke Müller – mit Gin-Geschmack und geringem Alkohol-Gehalt. Wie die BBC berichtet, ist das Produkt der deutschen Molkerei Müller bereits seit Oktober vergangenen Jahres auf dem britischen Markt erhältlich. Dem BBC-Bericht zufolge enthält es 0,5 Prozent Gin. Zudem sei es fettfrei, proteinreich und enthalte keine Zuckerzusätze, wie ein Sprecher des Unternehmens der BBC mitteilte.

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"Unnötig und kontraproduktiv"

Im Interview mit der BBC legte Wells nach: "Angesichts der Probleme, die wir mit Alkohol als Gesellschaft haben – was in unseren Hausarztpraxen (...) sehr deutlich wird –, erscheint die Herstellung von alkoholinspiriertem Joghurt unnötig und kontraproduktiv für die öffentliche Gesundheit." Und weiter: "Ich begrüße die öffentliche Diskussion und Debatte über unseren Alkoholkonsum, welcher natürlich mit Bedacht genossen werden kann. Angesichts der Kampagne von Dry January und der damit verbundenen gesundheitlichen Vorteile stelle ich die Frage, ob dieses Produkt wirklich notwendig ist."

Bei Müller ist man sich unterdessen keiner Schuld bewusst: "Es kann regelmäßig im Rahmen einer gesunden, ausgewogenen Ernährung genossen werden. Wir wissen aus den Rückmeldungen unserer Verbraucher, dass sie es genießen."