Wissen/Gesundheit

Israel untersucht Herzmuskelentzündungen nach Biontech-Impfung

Das israelische Gesundheitsministerium untersucht Fälle von Herzmuskelentzündung in Verbindung mit dem Covid-19-Impfstoff von Biontech/Pfizer. Eine vorläufige Studie habe "Dutzende von Fällen" von Myokarditis bei mehr als 5 Millionen Geimpften gezeigt, hauptsächlich nach der zweiten Dosis, sagte der israelische Koordinator für die Pandemiebekämpfung, Nachman Ash.

Zusammenhang unklar

Es sei unklar, ob die Anzahl der Personen mit Entzündung des Herzmuskelgewebes ungewöhnlich hoch sei und ob dies in Zusammenhang mit dem Vakzin stehe. Ein Zusammenhang zwischen Erkrankung und Impfstoff sei schwierig nachzuweisen, weil Myokarditis oft ohne Komplikationen ablaufe und durch eine Vielzahl von Viren verursacht werden könne. Auch sei eine ähnliche Anzahl von Fällen in den vergangenen Jahren gemeldet worden.

Überwiegend junge Männer

Auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Reuters erklärte Pfizer, es "ist sich der israelischen Beobachtungen der Erkrankung bewusst, die überwiegend bei jungen Männern aufgetreten sei, die den Impfstoff von Pfizer/Biontech erhielten". Unerwünschte Nebenwirkungen würden regelmäßig und gründlich überprüft und das Unternehmen habe keine höhere Myokarditis-Rate beobachtet, als in der Allgemeinbevölkerung zu erwarten wäre.

Israel ist weltweit führend beim Impfen gegen die Pandemie. Fast 60 Prozent der 9,3 Millionen Einwohner des Landes haben bisher das Vakzin von Biontech/Pfizer erhalten. Die landesweite Datenbank hat bereits gezeigt, dass der Impfstoff sowohl Covid-19 Symptome als auch schwere Verläufe der Krankheit verhindert.