Wissen/Gesundheit

Intensivbetten in der Schweiz sind zu 80 Prozent ausgelastet

In der Schweiz stoßen die Intensivstationen an ihre Kapazitätsgrenzen. Laut aktuellem Bericht des Schweizerischen Bundesamtes für Gesundheit (BAG) betrug die Gesamtauslastung der 866 zertifizierten Intensivbetten 80,5 Prozent.

Davon belegten Covid-19-Patienten 294 Betten (33,9 %), andere Patienten belegten 403 Betten (46,5 %). Frei waren noch 169 Betten (19,5 %). Zum Vergleich: In der Woche vom 12. Juli betrug der Anteil der Covid-Patienten nur 3,8 Prozent. Mehr als 90 Prozent der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen sind ungeimpft.

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Die Anteil der Patienten, die wegen des Coronavirus ein Intensivbett benötigen, ist innerhalb einer Woche um 15 Prozent gestiegen, berichte der Schweizer Tagesanzeiger. Ein Großteil davon (20 Prozent mehr als eine Woche davor) muss beatmet werden. Und: Die Intensivstationen verzeichnen seit zwei Wochen die höchste Auslastung seit Beginn der Pandemie, so der Tagesanzeiger.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt, dass die Durchschnittszahl der Belegung verschleiere, "dass einige Krankenhäuser schon am Anschlag sind und geplante Operationen verschieben müssen, weil sich ihre Intensivstationen mit Covid-19-Patienten gefüllt haben". So habe der Verband Zürcher Krankenhäuser mitgeteilt, dass "schwer verletzte Unfallopfer nicht mehr ohne Weiteres zum nächstgelegenen Krankenhaus transportiert werden könnten. So gingen wertvolle Minuten verloren."

Die Schweiz hat mit nur 52 Prozent vollständig geimpfter Bevölkerung (Österreich: 59 %, Deutschland 61 %, Frankreich 62 %, Dänemark 73 %, Portugal 79 %) die niedrigste Impfquote in Westeuropa. Tanja Stadler, Präsidentin der wissenschaftlichen Corona-Task-Force des Bundes: "Mit dem aktuellen Impffortschritt von einem Prozent pro Woche sind wir zu Weihnachten dort, wo Frankreich schon heute ist und im Frühling dort, wo Portugal heute ist".