Grippe: Task-Force Österreich warnt vor neuer Saison
Influenzaviren sind in dieser Saison in Europa bisher nur sporadisch aufgetreten. Die aus 14 medizinischen Fachgesellschaften bestehende Influenza-Task-Force Österreich warnte am Donnerstag davor, dass in dieser Saison mit mehr Influenza-Erkrankungen, -Hospitalisierungen und -Todesfällen als 2019/2020 zu rechnen sei. Wegen der Corona-Pandemie gelte es aber, die Zahlen niedrig zu halten. Weitreichende Maßnahmen werden daher empfohlen, darunter die Meldepflicht schwerer Fälle.
Zusätzliche kritische Belastung
Anders als in der Saison 2019/2020, während der deutlich weniger Menschen als in den Vorjahren erkrankten und verstarben, sei diese Saison wieder mit einer relativen Häufung zu rechnen. Einerseits lasse die Aufrechterhaltung der direkten Kinderbetreuung in Kindergärten und Schulen Influenza-Infektionen bei Kindern und sekundäre Übertragungen auf Jugendliche und ältere Menschen erwarten. Auch das Bestreben, ein vertretbares Maß an sozialem und wirtschaftlichem Leben trotz der Corona-Pandemie in Österreich zu gewährleisten, werde die kommende Influenza-Epidemie möglicherweise weniger effektiv einschränken als in der vorigen Saison.
SARS-CoV-2- und Influenza-Infektionen können beide schwer verlaufen und selbst eine nur moderate Influenza-Saison 2020/2021 könne daher zu einer zusätzlichen oder prolongierten kritischen Belastung des bereits durch die Covid-19 belasteten Gesundheitswesens führen, schrieb die Task-Force. Möglichst hohe Durchimpfungsrate vor allem bei Kindern und Risikogruppen seien daher notwendig.
Um die Influenza-Epidemie in Österreich heuer und in Zukunft möglichst klein zu halten, sollte das österreichische Gesundheitssystem dringend eine weiterführende Anpassungen im Bereich Impfstoff-Finanzierung, -Implementierung und letztendlich auch in der impfmedizinischen Ausbildung bei Medizinern und Pflegekräften ins Auge fassen. Auch die Meldepflicht für schwere Influenza-Erkrankungen und somit deren systematische und flächendeckende Erfassung wird empfohlen. Angedacht wurde zudem die Veröffentlichung der Infektionszahlen, wie auch über die Krankheit und die Möglichkeit einer Impfung öffentlichwirksamer aufgeklärt werden sollte.