Wissen/Gesundheit

Gerüchte über HPV-Impfung behindern Kampf gegen Krebs

Anlässlich des Weltkrebstags hat die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) Vorbehalte gegenüber der zum Schutz gegen Gebärmutterhalskrebs möglichen Impfung entschieden zurückgewiesen. "Unbegründete Gerüchte" über Folgen der Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) "verzögern und behindern weiterhin unnötigerweise die Ausweitung der Impfung, die dringend benötigt wird, um Gebärmutterhalskrebs vorzubeugen", erklärte IARC-Direktorin Elisabete Weiderpass am Montag in Paris.

Wirkstoff sei unbedenklich

Über die HPV-Impfung kursieren Gerüchte, sie könne als Nebenwirkungen chronische Müdigkeit oder gar Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose (MS) verursachen. Wissenschafter dementierten dies. Sie wiesen wiederholt nach, dass der Impfstoff unbedenklich sei. In westlichen Ländern nimmt die Impfskepsis allerdings generell zu, was in einigen Ländern etwa zu einem starken Anstieg der Masern-Infektionen führte.

Alle Inhalte anzeigen

HPV werden vornehmlich durch Geschlechtsverkehr übertragen und verursachen die meisten Fälle von Gebärmutterhalskrebs. Diese Krebsart, an der weltweit alle zwei Minuten eine Frau stirbt, ist die vierttödlichste Krebsart für Frauen. Nach Einschätzung der IARC könnte Gebärmutterhalskrebs ohne eine deutliche Ausweitung der Vorsorgemaßnahmen bis zum Jahr 2040 etwa 460.000 Todesfälle verursachen.

Für Kinder von neun bis 14 Jahren

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine HPV-Impfung für alle Mädchen im Alter von neun bis 14 Jahren. Um das Virus auszurotten, wird in manchen Ländern - wie auvh in Österreich - auch zur Impfung von Buben geraten.

Die IARC ist eine Einrichtung der WHO mit dem Ziel, die internationale Zusammenarbeit zur Bekämpfung von Krebs zu fördern. Sie hat ihren Sitz im ostfranzösischen Lyon.