Covid-19: Plasma Genesener reduzierte schwere Erkrankungen nicht
Von Maria Zelenko
In zahlreiche Covid-Therapien wird viel Hoffnung gesteckt. Unter anderem in die Gabe von Plasma, welches Corona-Genesenen abgenommen wurde, um dieses kurz nach Symptombeginn soeben Erkrankten zu verabreichen. Das Ziel: schwere Verläufe reduzieren.
Noch im Jänner machte eine englische Studie Hoffnung: Die frühe Behandlung mit den Abwehrstoffen jener, die die Erkrankung bereits durchgemacht hatten, reduzierte das Risiko für einen schweren, lebensbedrohlichen Verlauf von Covid-19 um 48 Prozent im Vergleich zu Patienten und Patientinnen, die eine Placebo-Salzlösung transfundiert bekamen.
Mangelnde Wirksamkeit
Zu einem ernüchternden Zwischenergebnis kommt eine neue Studie des US-amerikanischen National Heart, Lung, and Blood Institute (NHLBI): Das Plasma hatte das Fortschreiten der Krankheit bei einer Hochrisikogruppe von ambulanten Patienten mit Covid-19 nicht verhindert, wenn es innerhalb der ersten Woche nach Auftreten der Symptome verabreicht wurde.
Die Studie wurde im Februar 2021 wegen mangelnder Wirksamkeit auf der Grundlage einer geplanten Zwischenanalyse abgebrochen.
"Wir hatten gehofft, dass die Verwendung von Covid-19-Rekonvaleszenzplasma das Fortschreiten der Krankheit in dieser Gruppe um mindestens zehn Prozent verringern würde, aber stattdessen lag die beobachtete Verringerung bei weniger als zwei Prozent", sagte Studienleiter Clifton Callaway. "Das war für uns überraschend. Als Ärzte wollten wir, dass dies einen großen Unterschied bei der Verringerung schwerer Erkrankungen macht, aber das war nicht der Fall."