Wissen/Gesundheit

Covid-19: Geimpfte sind besser geschützt als Genesene

Die Antikörper nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 unterscheiden sich mitunter von jenen, die durch eine Impfung gebildet werden. Die jüngsten Erfahrungen zeigen jedoch auch, dass die Antikörpermenge (Titer) nach einer Impfung mit mRNA-Impfstoffen rasch sinken und das Risiko von Durchbruchinfektionen schon nach wenigen Monaten ansteigt.

Diese Beobachtungen werden jetzt durch zwei Studien bestätigt, die sich mit der Frage beschäftigen, ob eine Impfung oder eine frühere Erkrankung besser vor einer Erkrankung schützt. Das berichtet das deutsche Ärzteblatt.

Besserer Schutz

Eine mRNA-Impfung schützt in den ersten Monaten deutlich besser vor Covid-19 als eine frühere Infektion. Dies zeigen neue Zahlen aus den USA im Morbidity and Mortality Weekly Report. Details finden Sie hier.

Die zugelassenen mRNA-Impfstoffe erzeugen eine starke Immunität. Die Antikörpertiter sind nach der 2. Dosis häufig höher als nach einer Infektion mit SARS-CoV-2, nach der der Titer je nach Schweregrad der Erkrankung stark schwanken kann.

Das „COVID-19 Response Team“ der US-Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in Atlanta um Catherine Bozio hat die Daten von etwa 7.300 Patienten ausgewertet, die wegen COVID-19-artiger Symp­tome im Krankenhaus behandelt wurden.

Zunächst wurde untersucht, wie viele dieser Krankenhauspatienten tatsächlich mit SARS-CoV-2 infiziert waren. Danach wurde untersucht, ob eine frühere Erkrankung oder Impfung diesen Anteil beeinflusst. Derartige Test-negative Fall-Kontroll-Studien haben sich zur Abschätzung der jährlichen Grippeschutz­Impfung bewährt.

Es zeigte sich, dass die Wahrscheinlichkeit, positiv auf das Virus getestet zu werden, bei ungeimpften Genesenen deutlich höher war als bei geimpften Personen.

Bei der Gruppe der über 65-Jährigen hinterließ eine Infektion offenbar nur eine sehr schwache Immunität, die die Senioren kaum vor einer erneuten schweren Erkrankung schützt, die einen Krankenhausaufenthalt erforderlich macht. Die Impfungen lagen bei den Erkrankten drei bis sechs Monate zurück.

Israelische Studie: Gegenteiliges Ergebnis

Zu einem entgegengesetzten Ergebnis kommen Sivan Gazit und Mitarbeiter von Maccabi Healthcare in Tel Aviv, der zweitgrößten Krankenkasse in Israel. Die Epidemiologen mussten nicht auf das Hilfsmittel der Test-negativen Fall-Kontroll-Studie zurückgreifen, da sie Zugriff auf die Daten aller Versicherten zu Infektion und Impfung hatten.

Die Studie aus Israel kam zu dem Ergebnis, dass nach mehr als sechs Monaten eine frühere Infektion den besseren Schutz vor einer Er­kran­kung bietet.

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