Wissen/Gesundheit

Coronavirus: Gesundheitsministerium rät von Visieren ab

Es ist nur allzu verständlich: Wer den ganzen Tag mit Menschen zu tun hat und diese vor Covid-19 schützen will, der trägt lieber ein Visier als einen Mund-Nasen-Schutz. Allerdings ist dieses nicht sehr effizient, wie mehrere Studien gezeigt haben. Aerosole, also kleinste Tröpfchen, die das Virus transportieren können, werden durch ein Plastikvisier nämlich kaum aufgehalten.

Das Gesundheitsministerium reagierte nun: Es sei laut Covid-19-Maßnahmenverordnung zwar jede Schutzvorrichtung erlaubt, die Mund- und Nasenbereich abdeckt. „Basierend auf neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen empfehlen wir allerdings, einen eng anliegenden Mund-Nasen-Schutz statt eines Visiers oder eines Kinnschutzes zu tragen“, heißt es auf der Internet-Seite des Ministeriums. Ein Verbot von Visieren, sei aber nicht geplant, wie ein Sprecher gegenüber orf.at betont.

Maske, aber korrekt

Besser sein ein Mund-Nasen-Schutz, der korrekt über Mund, Nase und Wangen platziert ist. Dieser müsse auch an den Rändern möglichst eng anliegen, „um das Vorbeiströmen von Luft an den Seiten zu minimieren“. So könne die „Geschwindigkeit des Atemstroms oder des Speichel-/Schleim-Tröpfchenauswurfs reduziert werden“. Anders ist das bei Visieren. Diese fangen höchstens die direkt auf die Scheibe auftretenden Tröpfchen auf.

Japanische Studie 

Zweifel am Schutz der Visiere gab es zuletzt nach Simulationen des schnellsten Supercomputers der Welt, Fugaku, in Japan. Ergebnis: Fast 100 Prozent der Aerosole - also Tröpfchen, die kleiner als fünf Mikrometer sind - entweichen den üblichen Plastikvisieren. Die Forscherinnen und Forscher fanden auch heraus, dass Masken aus Vliesstoff effektiver sind als solche aus Baumwolle oder Polyester. 

Erst vor wenigen Wochen zeigten US-Wissenschaftler mit Laserstrahlen, wie wenig wirksam Gesichtsvisiere und Schutzmasken mit Ventil gegen eine Verbreitung des Coronavirus sind.

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