Wissen/Gesundheit

Coronatests: 10.000 Tests pro Tag - Kapazitäten werden erhöht

Der Ausbau der Testkapazitäten auf aktuelle Infektionen mit SARS-CoV-2 mittels PCR-Test galt bereits zu Beginn der Pandemie als eine der wichtigsten Maßnahmen. 15.000 bis 17.000 Tests täglich hatte das Gesundheitsministerium Ende März als Ziel vorgegeben. Dort ist man zwar noch immer nicht. In den vergangenen Tagen seien immer „knapp über, knapp unter 10.000 Tests durchgeführt“ worden, sagte Minister Rudolf Anschober am Freitag. Damit liege man dennoch derzeit „in einer Größenordnung, wie wir sie noch nicht hatten.“

Theoretisch ist die Kapazität schon jetzt höher: Mit Hilfe von maschinellen Testungen liege sie, begründet durch die Anzahl der vorhandenen Laborgeräten, laut Berechnungen des Ministeriums bereits bei rund 15.000 möglichen Tests täglich.

Nachgerüstet

Die Proben mit Genmaterial des Virus dafür werden mittels Abstrich im Nasen- und Rachenraum gewonnen und in Speziallabors in mehreren Zyklen vervielfältigt. Seit Beginn der Pandemie verfügen jetzt mehr Labors über diese Möglichkeiten. Auch die Beschaffung der nötigen Materialien wurde ausgebaut, sagt Georg Mustafa, Präsident der Gesellschaft für Labormedizin. „Die Laboratorien werden im Herbst anders aufgestellt sein als sie es noch im März waren.“

Mustafa leitet selbst ein großes Labor in Salzburg. „Begonnen haben wir in unserem Labor mit der Maximalkapazität von etwa 1.000 PCR-Tests am Tag in unserem Labor. Ich gehe davon aus, dass wir im Herbst 3.500 bis 4.000 pro Tag haben werden. Damit decken wir für das Bundesland Salzburg schon sehr viel ab.“

Beschleunigung der Tests

Der Minister betonte bei der Pressekonferenz: Geplant sei auch eine Beschleunigung der Testungen. Das war bereits mehrfach angekündigt worden. Der Bescheid mit dem Ergebnis soll binnen 48 Stunden nach der Erst-Information an die Hotline 1450 vorliegen. Geregelt werden soll dies per Erlass, sagte Anschober.

Für die Hotline, über die die Tests ins Rollen kommen, läuft derzeit außerdem ein Evaluierungsprozess. Geprüft werde etwa, wie viel zusätzliches Personal man braucht, so Anschober. „Wir wollen den Zugang über 1450 zu den Testungen deutlich erleichtern und niederschwelliger ansetzen.“

Screenings

Eine weitere Maßnahme zur Erhöhung der Testzahlen sind die Anfang Juli gestarteten Screening-Programme in bestimmten Personen- oder Berufsgruppen wie etwa in Schlachthöfen. „Ziel ist es, ein Frühwarnsystem zu installieren, um auf den Herbst, der eine große Herausforderung darstellen wird, möglichst gut vorbereitet zu sein“, sagte ein Ministeriumssprecher zum KURIER. 25.000 bis 30.000 freiwillige Tests pro Woche sind im Rahmen des Screeningprogramms möglich. Dafür sind 240 Millionen Euro bis Jahresende vorgesehen.

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